Chronik/Österreich

Unwetterschäden: ÖBB müssen Zugverkehr drastisch reduzieren

Die monatelange Sperre der "neuen" Bahn-Weststrecke zwischen Wien - St. Pölten aufgrund der Unwetterschäden schränkt neben dem Personen- auch den Güterverkehr massiv ein. Über die "alte" Weststrecke durch den Wienerwald fahren derzeit täglich eingleisig nur 150 anstatt 550 Personen- und Güterzüge. Ein zweigleisiger Betrieb ist frühestens ab 10. Oktober möglich. Aufgrund der Sperre versucht die ÖBB Rail Cargo ihren Güterverkehr teils über den Semmering und Pyhrn umzuleiten.

Der internationale Güterverkehr ist laut Rail Cargo auch von den Hochwasserschäden in Polen, Tschechien, Rumänien, Ungarn und Italien (Emilia Romagna) "massiv betroffen". Durch Überschwemmungen und Muren sind ganze Korridore nicht mehr befahrbar. 

Matthä gibt für die Industrie Entwarnung

ÖBB-Chef Andreas Matthä sieht die Versorgung größerer heimischer Industriebetriebe trotz der Einschränkungen gesichert. "Die Warenversorgung Nord-Süd über den Pyhrn herauf, die funktioniert, das heißt die Versorgung der Voest (Stahlkonzern voestalpine, Anm.) ist soweit gesichert. Vom Norden herein über Polen brauchen wir auch noch Lösungen, aber das wird uns gelingen", sagte er am Mittwoch im Ö1-"Mittagsjournal".

Der Hochwasserschaden geht in die hunderte Millionen Euro

Der Hochwasserschaden am Bahnnetz in Österreich ist laut ÖBB aktuell noch schwer abzuschätzen. Matthä sprach allerdings von einem "mittleren dreistelligen Millionenbetrag". Die ÖBB ist nicht gegen die Schäden versichert. "Darauf verzichtet die Republik Österreich als Eigentümerin", schreibt der Standard (Mittwochsausgabe). Die jährlich zu zahlenden Versicherungsprämien wären jedenfalls höher und teurer als die Aufnahme neuer Staatsschulden durch die Bundesfinanzierungsagentur, die als Zuschuss an die ÖBB durchgereicht werden.

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Ein neuer Fahrplan wird eingeführt

Zum Personenverkehr sagte Matthä, dass ein neuer Fahrplan für Österreich am 10. Oktober stehen soll. Das sei notwendig, da die Züge in einem Umlauf geplant seien und die Unwetter und dadurch notwendigen Reparaturen daher nicht nur Einfluss auf die Weststrecke hätten.