Chronik/Österreich

Trio stahl 300.000 Euro in Kleingeld aus Zeitungskassen

Es ist ein Bild wie aus den Lustigen Taschenbüchern: 50.000 Euro in Münzen haben laut Polizei drei Angestellte eines Medienunternehmens in ihren Wohnungen in Salzburg-Stadt gehortet. Der "Geldspeicher" wurde mit Kleingeld aus Zeitungskassen bestückt. Die zwei Männer im Alter von 24 und 54 Jahren und ihre 42-jährige Kollegin waren für die Entleerung der Zeitungskassen für ganz Westösterreich zuständig. Sie bekamen die Kassen angeliefert, öffneten sie, zählten die Einnahmen und führten sie ab. Allerdings soll das Trio beinahe täglich Geld abgezweigt und die Beute in Stoffsäcken aus dem Haus geschmuggelt haben. Über die Jahre dürften so insgesamt 300.000 Euro zusammengekommen sein.

Münzen in Unterwäsche

Aufgeflogen ist der Fall, weil dem Arbeitgeber Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung aufgefallen waren. Im Februar kontrollierte die Polizei die 42-Jährige beim Verlassen ihres Arbeitsplatzes.

Und siehe da: Die Frau hatte knapp 800 Euro in einem Stoffsack in ihrer Unterwäsche versteckt. Zur Verdeutlichung: Diese Summe wiegt in Euro-Münzen etwa sechs Kilo. Weitere 5000 Euro hatte sie im Auto. Bei Hausdurchsuchungen bei allen drei Verdächtigen stießen die Beamten auf insgesamt 50.000 Euro.

"Das sichergestellte Geld wurde dem geschädigten Unternehmen zurückgegeben. Einen wesentlich höheren Betrag haben die Verdächtigen aber bereits ausgegeben", sagt Polizeisprecherin Eva Wenzl.

Der 24-Jährige soll mit dem gestohlenen Geld unter anderem seine Eheringe finanziert haben. Der 54-Jährige hat sich 2009 nach Angaben der Exekutive ein Auto um 14.000 Euro gekauft – die er damals bar hinlegte.

Wann die Diebstähle begonnen haben, ist noch unklar. Die Abteilung Vermögenssicherung der Polizei arbeitet den Fall gerade auf. Das Trio wurde wegen Verdachts auf schweren gewerbsmäßigen Diebstahls angezeigt. Alle drei zeigten sich geständig und gaben an, unabhängig voneinander operiert zu haben. Jeder wusste aber von den Aktivitäten des anderen.

Das Kleingeld dürften sie von einem mutmaßlichen Komplizen bei Banken im Stadtgebiet wechseln lassen haben. Als Gegenleistung soll er Alkohol und Bargeld bekommen haben.