Tote nach Wurstkonsum: Listerien-Verdacht bei zwei Firmen in Österreich
Von Birgit Seiser
Die österreichische Agentur für Lebensmittelsicherheit Ages bestätigte dem KURIER am Donnerstag, dass in Österreich zwei Firmen untersucht werden, weil es einen Verdacht auf Listerien in Wurst gibt. Die verseuchte Ware stammt von dem Hersteller "Wilke Wurstwaren" in Nordhessen. Dort sind bereits zwei Pensionisten nach dem Verzehr einer Salamipizza gestorben.
Betroffen seien alle von dem Unternehmen hergestellten Erzeugnisse mit sämtlichen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdaten. Die Wurstwaren sind durch das auf allen Verpackungen angebrachte ovale Identitätskennzeichen „DE EV 203 EG“ eindeutig zu identifizieren. Die Waren des Unternehmens wurden nach Angaben des Unternehmens weltweit in Verkehr gebracht.
Großküchen betroffen
Problematisch ist für den Endverbraucher, dass die Wurst auch "in loser Form" über den Lebensmitteleinzelhandel zum Beispiel an Wurstthekenund Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, wie Krankenhausküchen und Kantinen. Dadurch können die Kunden schwer nachvollziehen, von wo die verzehrte Wurst stammt.
In Österreich gibt es bisher keinen dokumentierten Fall einer Listeriose-Erkrankung, der mit dem Ausbruch in Deutschland in Verbindung gebracht werden könnte.
Listerien sind Bakterien, die zu Durchfall und hohem Fieber führen können. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sie lebensgefährlich sein. Risikogruppen wie Schwangere, Neugeborene oder chronisch kranke Menschen, sollten auf den Verzehr von rohem Fleisch oder nicht pasteurisierten Milchprodukten verzichten.
Listerien kommen in der Natur häufig vor. Sie sind besonders gefährlich, weil sie sich auch unter widrigen Umständen, wie beispielsweise im Kühlschrank, vermehren können. Außerdem ist ein Befall von Lebensmitteln nicht durch den Geschmack, Geruch oder ein verändertes Aussehen erkennbar.
Die Bakterien finden sich oft in Tierfutter oder Kot und können deshalb schon in der Lebensmittelproduktion die Waren befallen.