SPÖ-Landeschefin für Abschottung von Oberösterreich
Von Christian Willim
Oberösterreich hat aktuell die höchste 7-Tage-Inzidenz (668) und die niedrigste Impfquote Österreichs (57,66 Prozent). Die Dramatik des Infektionsgeschehen führt dazu, das fast täglich über neue Bezirke Ausreisekontrollen verhängt werden müssen.
Am Donnerstag kommen Wels-Land und Kirchdorf dazu. Damit kommen dann aus elf von 18 Bezirken nur noch jene raus, die einen 3-G-Nachweis mit dabei haben.
"Was man gar nicht kontrollieren kann", kommentierte Mittwochabend die oberösterreichische SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer diese Situation auf Twitter und schrieb weiter: "Besser wäre es OÖ abzuschotten."
Den Hotspot Oberösterreich hätten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (beide ÖVP) zu verantworten.
Die Abschottung eines ganzen Bundeslandes hat es in Österreich schon einmal gegeben. Im Februar wurde diese Maßnahme über Tirol verhängt. Die Ausreise war damals wegen der aufgetretenen Südafrika-Variante nur noch für Getestete erlaubt.
In Oberösterreich hat die Landesregierung Mittwochabend laut Vernehmen über weitere Verschärfungen nachgedacht. Landeshauptmann Stelzer kritisierte aber auch den Erlass des Bundes, wonach über Hochinzidenz-Bezirke ab einer bestimmten Marke Ausreisekontrollen verhängt werden müssen. Dieser Erlass müsse "vom Bund dringend neu geregelt werden."
Schlecht sind die Aussichten für Oberösterreich auch, wenn man sich die jüngste Einschätzung des Covid-Prognosekonsortiums zur weiteren Dynamik des Infektionsgeschehens in Österreich ansieht. Die geringste Inzidenz erwarten die Experten bis 10. November für Wien mit 280 bis 450, die höchste in Oberösterreich mit 820 bis 1.300.