Durchwachsenes Wetter am Siebenschläfertag: Bleibt das jetzt so?
Start mit Regen in den Tag, dann sonniger, aber von sommerlicher Hitze keine Spur. So lässt sich dieser Donnerstag an.
Allerdings ist der 27. Juni der Siebenschläfertag. Für den es natürlich auch eine Bauernregel gibt, die - je nach Formulierung - in etwa das sagt: Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
Mit dem putzigen Nagetier hat das zwar nichts zu tun, auch wenn der Siebenschläfer rund sieben Monate Winterschlaf hält. Sondern mit sieben von der katholischen Kirche lange Zeit als heilig verehrte Männer: Mitte des 3. Jahrhunderts verweigerten sieben Brüder als Christen die vom römischen Kaiser Decius geforderten Opfer an die Götter.
Fast 200 Jahre geschlafen
Zur Strafe wurden sie lebendig eingemauert - und erwachten rund 200 Jahre später, am 27. Juni 446. Da war das Christentum in Rom längst Staatsreligion, die sieben Schläfer wurden Legende und zu einem Kult, der sich verbreitete.
Auch die Wetter-Bauernregel entstand rund um den Tag, wenn auch mit einer ziemlichen Unschärfe im Datum: Die gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts strich einige Tage - dadurch wäre der nunmehr korrekte Siebenschläfertag eigentlich der 7. Juli.
Doch wie halten es die tatsächlichen Wetterexperten damit? Es gäbe "eine verstärkte Erhaltungstendenz von Wetterlagen" rund um den Monatswechsel Juni auf Juli, betont Meteorologe Roland Reiter vom Wetterdienst Ubimet. Statistische Auswertungen zeigten, dass die Siebenschläferregel eine hohe Trefferquote von 60 bis 70 Prozent aufweise.
Keine Hitzewelle in Sichtweite
23 bis 28 Grad an Tageshöchsttemperaturen erwarten die Experten für den Siebenschläfertag - und tatsächlich: Die Großwetterlage lasse "Wachstumswetter" mit 20 bis 25 Grad erwarten, wie Reiter umschreibt. "Es wird einzelne Sommertage mit an die 30 Grad geben, aber von einer Hitzewelle mit drei oder mehr heißen Tagen in Folge sind wir weit entfernt."
Schuld ist ein Azorenhoch, das allerdings ein beständiges Tief über Teile Mitteleuropas schiebt und Österreich eine Kaltfront beschert. Sie schiebt sich ab Sonntagfrüh von Westen kommend über das Land.
Extrem warm auf den Bergen
Doch zuvor wird es noch einmal richtig heiß: Der Ferienstart im Osten Österreichs beginnt mit prognostizierten 35 bis 36 Grad an Tageshöchsttemperaturen, die am Samstag erwartet werden. "Wer kann, soll schwimmen gehen", empfiehlt Reiter.
Wanderern rät er zur Vorsicht, denn: Auf 1.500 Meter Seehöhe werden am Samstag bis zu 24 Grad erwartet, die Prognose für den Sonnblick auf 3.100 Meter liegt bei 12 Grad. "Bei solchen Temperaturen tut man sich mit einer Bergtour eigentlich keinen Gefallen."