Sicher Radfahren auf rutschiger Fahrbahn
Von Petra Stacher
Radfahren wird immer beliebter: 74 Prozent der österreichischen Haushalte haben mittlerweile zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad zu Hause. Sie benutzen es, um den Einkauf zu erledigen, in die Arbeit zu pendeln oder um sportlich aktiv zu sein. Bewusst oder unbewusst tun sie damit auch etwas für das Klima: 500 Kilometer pro Jahr mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, vermeidet rund 100 Kilogramm CO2.
Besonders jetzt im Herbst rechnet der VCÖ jedoch mit noch mehr Radfahrern als ohnehin: „Die Temperaturen sind angenehm und aufgrund der hohen Spritpreise ist zu erwarten, dass das Fahrrad noch häufiger als früher als Verkehrsmittel genutzt wird“, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Er bittet jedoch um Vorsicht. Denn durch Regen, herabfallendes Laub und möglichen Frost kann die Fahrbahn zur Rutschpartie werden.
Achtsamkeit
Die oberste Regel für Radfahrer im Herbst ist deshalb: Mit noch mehr Aufmerksamkeit, Vorausschau und Umsicht als im Sommer unterwegs sein. Denn Gefahrenstellen häufen sich, besonders bei Straßenbahnschienen und Kanaldeckeln herrscht erhöhte Rutschgefahr. Auch auf Brücken und vor Kurven sollte man rechtzeitig abbremsen.
Beleuchtung
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Der ein oder andere radelt deshalb nach der Arbeit wohl schon im Dunkeln nach Hause. Umso wichtiger ist deshalb ein gut beleuchtetes Fahrrad, ganz nach dem Motto: „Sichtbarkeit bringt Sicherheit“. Als Rücklicht empfiehlt der VCÖ ein Standlicht. Auch sollte man kontrollieren, ob die vorgeschriebenen Reflektoren am Rad angebracht sind. Zur Erinnerung: weißer Rückstrahler nach vorne, roter Rückstrahler nach hinten, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein. Und seitliche Rückstrahler oder reflektierende Reifen und Rückstrahler an den Pedalen.
Kleidung
Schwarze Kleidung ist zwar elegant, zum Radfahren im Herbst und Winter aber nicht geeignet. Am besten eine farbenfrohe Überziehjacke tragen, vielleicht sogar in Neonfarben und mit Reflektoren ausgestattet. Dann leuchtet nicht nur das Rad, sondern auch der Radler. Bei Schlechtwetter sorgen Regenhose und Regencapes dafür, trocken ans Ziel zu kommen.
Funktionierende Bremsen
Wie bei einem Auto sollte man auch beim Fahrrad vor Gebrauch die Wirkung der Bremse testen. Auf rutschigen Fahrbahnen werden diese nämlich besonders wichtig. Funktionieren sie nicht, dann ab zur nächsten Fahrradwerkstatt.
Service
Dort kann man das Rad auch gleich von einem Spezialisten warten lassen. „Kette reinigen und ölen. Wer seit dem Frühjahr viel Rad gefahren ist, sollte das Fahrrad einem Service unterziehen“, empfiehlt Gratzer.
Reifen
Was manche vielleicht nicht wissen: Auch fürs Fahrrad gibt es Winterreifen. Ein spezielles Profil sorgt für bessere Bodenhaftung. Aber auch wenn man „normale“ Reifen verwendet, sollte man regelmäßig das Profil kontrollieren. Ist es stark abgefahren, besser tauschen, um sicher durch den Herbst zu radeln.