Chronik/Österreich

Karmasin: "Habe mich einspannen lassen" - erster Prozesstag zum Nachlesen

Die Ex-Meinungsforscherin und Ex-Familienministerin Sophie Karmasin stand am Dienstag in Wien, ab 9.30 Uhr, vor Gericht. Drei Tage sind für den Prozess (derzeit) angesetzt. Am Donnerstag, dem zweiten Verhandlungstag, werden mehrere Zeugen zu Wort kommen – unter anderem Sabine Beinschab. Die ehemalige Karmasin-Mitarbeiterin genießt den Kronzeugenstatus.

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Was Karmasin vorgeworfen wird:

  • Konkret führte Karmasins Institut mehrere Studien für das Sportministerium durch. Vorab allerdings soll Karmasin ihre ehemalige Mitarbeiterin Beinschab und eine weitere Motivforscherin aufgefordert haben, teurere Angebote zu legen – um so schließlich selbst ins Geschäft zu kommen. Karmasins Institut führte schließlich eine Studie „Motivationsanalyse – Bewegung und Sport“ um 63.600 Euro durch. Eine weitere schlug mit 63.980 Euro zu Buche. Auch für „Kinder und Jugendliche im Vereinssport“ legte Karmasin ein Angebot in Höhe von 68.980 Euro – zog dieses allerdings zurück, nachdem bei ihr eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden war. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Sportministeriums soll darüber Bescheid gewusst haben.
  • Weiters wird Karmasin angelastet, nach ihrer Zeit als Ministerin zu Unrecht 78.589,95 Euro von der Republik kassiert zu haben. Bezugsfortzahlungen (75 Prozent) standen der Ministerin nach ihrem Ausscheiden aus der Politik grundsätzlich zu – allerdings nur, wenn sie keinerlei Zuverdienste hatte. Doch Karmasin soll gleich mehrere entgeltliche Vorträge gehalten haben – und sich die Rechnungen später stellen haben lassen.