Chronik/Österreich

Schneemassen: Tausende Haushalte in Tirol, Kärnten und Steiermark ohne Strom

In Osttirol hat sich die Lage nach den heftigen Schneefällen weiter entspannt. Am Donnerstagvormittag waren noch rund 1.500 Haushalt ohne Strom, sagte Christian Ammer von der Tinetz im Gespräch mit der APA. Die Niederschläge hätten zum Glück aufgehört und über Nacht seien keine weiteren Störungen mehr hinzugekommen, berichtete Ammer.

Der größte erschwerende Faktor war die Zugänglichkeit zu den Störstellen. In enger Abstimmung mit den Lawinenkommissionen versuchte man die Monteure der Tinetz zu den Störstellen zu bringen. Gleichzeitig wurde mit Hubschraubern und dem sogenannten "Down-Wash"-Effekt der Rotoren versucht, die Stromleitungen von der Schneelast zu befreien. Teilweise seien auch Aggregate zur Stromversorgung in die Täler gebracht worden, so etwa ins Lesach- und ins Villgratental.

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Für die kommenden Tage sah Ammer eine weitere Entspannung der Lage. Die Monteure müssten aber sicher noch das gesamte Wochenende durcharbeiten. Wann die Stromversorgung in Osttirol wieder komplett hergestellt sein wird, konnte Ammer jedoch noch nicht prognostizieren.

Aufgrund der zunehmenden Entspannung wird auch die Bezirkseinsatzleitung mit heute, Donnerstag, ihre Tätigkeit beenden, teilte das Land mit. "

Jetzt beginnen die Aufräumarbeiten nach diesen Rekordschneefällen", erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Höchste Aufmerksamkeit müsse nun auf die Schneelast auf den Dächern gelegt werden. "Aus gegebenen Anlass möchte ich nochmals auf die Gefährdung bei der Befreiung der Hausdächer von der Schneelast hinweisen.

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Aufgrund der Schneefeuchte und der Regenniederschläge ist die Schneelast teilweise als hoch einzustufen", so Reisner. Auf der Homepage der Bezirkshauptmannschaft Lienz wurde eine Excel-Tabelle zur Berechnung der Schneelast bereitgestellt. Trotzdem wurde auf die Beiziehung eines Statikers im Anlassfall hingewiesen.

Indes sank auch die Lawinengefahr in Osttirol weiter. Die Experten des Lawinenwarndienstes gaben für Donnerstag für weite Teile des Bezirks die Stufe "3", also erhebliche Gefahr aus. Lediglich ganz im Süden Osttirols herrschte teilweise noch Gefahrenstufe "4", also große Gefahr.

11.000 Haushalte ohne Strom

Nach einer schneereichen Nacht waren Donnerstagfrüh in der Steiermark rund 11.000 Haushalte ohne Strom. Ein Großteil davon in den Bezirken Leibnitz sowie in der Weststeiermark, hieß es seitens der Energie Steiermark. Die Feuerwehren verzeichneten seit Mittwoch mehr als 1.000 Einsätze. Rund 1.900 Kameraden von 320 der insgesamt 770 steirischen Wehren waren in den vergangenen 24 Stunden im Einsatz. Donnerstagmittag entspannte sich die Lage.

Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, sagte zu Mittag, dass immer noch rund 6.000 Haushalte ohne Strom auskommen mussten. Die Monteure musten sich die Wege zu den gekappten Leitungen teilweise mit Motorsägen freischneiden. In der Nacht seien viele Störfälle dazugekommen. Neben der Süd- und Weststeiermark habe sich auch die nördliche Oststeiermark zu einem Hot-Spot entwickelt. Der Sprecher warnte Schaulustige davor, sich den Monteuren zu sehr zu nähern: Bei den Reparaturarbeiten bestehe Lebensgefahr.

Im obersteirischen Kapfenberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) sind indessen mehrere Nadelbäume auf ein Hausdach gestürzt. Verletzt wurde niemand.

3.200 Haushalte in Kärnten betroffen

Auch in Kärnten sind die Aufräumarbeiten weiter im Gange. Über Nacht kamen beim Stromnetz wieder neue Störungen hinzu. Am Donnerstagvormittag waren rund 3.200 Haushalte ohne Strom, betroffen waren vor allem das obere Drautal und der Bezirk Feldkirchen bis hinein in den Bezirk St. Veit an der Glan, hieß es bei der Kelag auf APA-Anfrage. 180 Kärnten-Netz-Monteure waren im Einsatz.

Die Lawinengefahr in den Oberkärntner Bergen oberhalb von 1.600 Metern Seehöhe wurde von den Experten weiterhin als groß eingestuft. Das ist Stufe vier der fünfteiligen Skala. Mit spontanen Lawinenabgängen, die auch exponierte Verkehrswege treffen können, war zu rechnen. Entsprechend gab es weiterhin Straßensperren wegen Lawinengefahr bzw. der Gefahr umstürzender Bäume. Bei der Landesalarm- und Warnzentrale hieß es, dass aktuell noch rund 15 Feuerwehreinsätze im Gange waren.