Chronik/Österreich

Salzburg: Im Herbst bis zu 3.500 Verdachtsfälle täglich erwartet

Treten die Corona-Pandemie und die Grippewelle im Herbst zeitgleich auf, wird das zu einer großen Herausforderung. Im Herbst werde uns "etwas blühen" - so direkt formulierte es Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der Agentur für Ernährungssicherheit.

"Ich glaube, wir können uns davon verabschieden, dass das Virus auszurotten ist."

Entsprechend ist eine frühzeitige und sorgfältige Vorbereitung auf die nächste Grippesaison wichtig, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern, so Gesundheitsminister Rudi Anschober. 

"Wir wollen uns alle intensiv auf die Corona-Herausforderung im Herbst vorbereiten - durch einen Ausbau der Testungen, durch ein schnelleres Kontaktpersonenmanagement und durch eine Stärkung des Risikobewusstseins der Bevölkerung", sagte Anschober.

Welche konkreten Folgen ein gemeinsames Auftreten des Coronavirus und der Grippe hat, hat Christoph Fürthauer, praktischer Arzt und Vizepräsident der Salzburger Ärztekammer, hochgerechnet - und zwar anhand seiner eigenen Patientendaten. 

"Ich bin die Karteikartentage des vergangenen Winters durchgegangen und habe mir angesehen: Bei welchen Patienten in meiner Ordination wäre die Differentialdiagnose Covid im Raum gestanden", sagt er gegenüber den Salzburger Nachrichten

Für seine Praxis kam Fürthauer demnach auf 15 Patienten - hochgerechnet auf das ganze Bundesland wären das "3.000 bis 3.500 Verdachtsfälle am Tag."

Doch selbst das sei noch nicht die ganze Wahrheit, so Fürthauer der SN gegenüber. Denn die Hochrechnung würde sich rein auf Allgemeinmediziner beschränken. Nicht eingerechnet seien Kinderärzte oder HNO-Ärzte, wodurch mit noch höheren Zahlen zu rechnen sei.

Eines betonte Fürthauer gegenüber der Zeitung abschließend: Panik wolle er mit dieser Berechnung keine verbreiten. "Aber wir müssen uns vorbereiten, dürfen nicht müßig sein."

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