Rekord: 5,2 Millionen Schnellfahrer bestraft
Mehr Schnellfahrer, mehr drängelnde Autolenker, die dicht auf den Vordermann auffahren sowie ein Plus bei Alkohol und Drogen am Steuer. Die druckfrische Verkehrsüberwachungsbilanz 2016 des Innenministeriums, die dem KURIER vorliegt, stellt den heimischen Autofahrern kein gutes Zeugnis aus.
5.179.485 Lenker erhielten im Vorjahr eine Strafe wegen Schnellfahrens. Dabei wurde erstmals die Fünf-Millionen-Grenze durchbrochen. Und damit hat durchschnittlich jeder Führerscheinbesitzer mindestens einmal für eine Tempoüberschreitung bezahlen müssen – wobei es die größten Steigerungen im Niederösterreich, Burgenland, in Wien und Salzburg gab. Die Zunahme ist (mit leichten Schwankungen) kontinuierlich; im Jahr 2009 wurde erstmals die Vier-Millionen-Grenze überschritten.
Mehr Drängler
Doch nicht nur Schnellfahren, vor allem dichtes Auffahren wird zu einem immer größeren Problem: Die Zahl der erwischten Drängler hat sich im Vorjahr von rund 47.000 auf 86.000 beinahe verdoppelt – auch dies bedeutet Rekord. Dabei werden nur jene Strafen gerechnet, die per Abstandsmessgerät festgestellt wurden. "Dieser Überwachungsbereich ist von großer Bedeutung, da rücksichtslose Raser und Drängler die große Mehrheit der verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmer gefährden", schreibt Otmar Bruckner, oberster Statistiker im Innenministerium, in dem Papier.
Drogen im Visier
Dieser Wert wird heuer noch weit mehr ansteigen, denn die Polizei hat seit Monatsbeginn neue Geräte für Drogen-Kontrollen im Einsatz, eine Art Haschomat. Erste Erfahrungen in Oberösterreich zeigen hervorragende Ergebnisse; in Wien werden die Apparate erst in den kommenden Tagen erstmals ausprobiert.
Rückgänge gab es in der Bilanz nur bei den Gurtenmuffeln (knapp unter 100.000, minus 3,2 Prozent) sowie bei den Handytelefonieren, die auf 105.600 um 4,7 Prozent leicht zurückgingen.