Platter: Corona-Checks an der Grenze "keine Placebo-Maßnahme"
Von Christian Willim
Wegen er hohen Zahl an Coronavirus-Infektionen in Italien soll es ab kommender Woche stichprobenartige Gesundheitschecks an der Grenze zu Italien geben. Das kündigte wie berichtet Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag an. Wie diese genau aussehen werden, steht derzeit aber noch nicht fest. Auch der exakte Starttermin sei noch nicht fix. Es müsse nicht zwangsläufig schon der kommende Montag sein, sagt Tirols Landeshauptmann Günter Platter zum KURIER.
Grundsätzlich begrüßt er diesen Schritt aber: „Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig“, betont er. „Es muss aber mit Augenmaß vorgegangen werden. Das alltägliche Leben und die Wirtschaft müssen weiter funktionieren.“
Fix ist schon: Die Untersuchungen werden aus Teams von Polizisten und Gesundheitsbeamten durchgeführt. Voraussetzung sei laut Platter aber eine enge Abstimmung mit Italien bzw. der Polizei, den Gesundheitsbehörden, Eisenbahn- und Autobahn-Betreibern der beiden Länder. Laut Landeshauptmann sollen die Kontrollen auf der Autobahn, den Bundesstraßen, aber auch in Zügen stattfinden.
Dass es sich bei den Checks um eine reine Placebo-Maßnahme handelt, weist Platter zurück: „Es handelt sich um ein eindeutiges Signal an die Menschen aus den italienischen Risiko-Gebieten, nicht nach Österreich zu fahren, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist.“
Offen ist auch noch, wo die Kontrollen stattfinden sollen. Laut Platter müsse der Ort nicht unbedingt der Brenner sein. Vorstellbar wäre auch die Mautstelle Sterzing in Südtirol, wo die Fahrzeuge ohnehin anhalten müssten. So könnten die zwangsläufig erwartbaren Verzögerungen so gering wie möglich gehalten werden.