Chronik/Österreich

Unwetter: Schwieriges ÖBB-Notprogramm für West- und Südbahnstrecke

Zuerst die gute Nachricht: Die Sperre der Tauernbahnstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein kann am Montag um 12 Uhr aufgehoben und der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. 

Nach den Schneefällen in der Nacht auf Freitag wurden auf einer Länge von rund acht Kilometern Bäume aus dem Nahbereich der Oberleitung entfernt, jetzt ist ein sicheres Befahren der Strecke wieder möglich. 

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Süd- und Westbahn weiter unterbrochen

Das ist von Wien in Richtung Süden, Westen und Osten derzeit noch immer nicht möglich. Alle Fernverbindungen zwischen Wien Hauptbahnhof und Linz, Mürzzuschlag und Heygeshalom in Ungarn sind eingestellt.

In der Nacht haben die ÖBB versucht, gemeinsam mit Postbus ein Notfahrprogramm für die Süd- und Weststrecke aufzustellen. Dabei handelt es sich allerdings um ein Minimalangebot, keinen Schienenersatzverkehr für Nah- oder Fernzüge, wie ein ÖBB-Sprecher gegenüber dem KURIER betont. 

Wie die Situation aussieht

Begonnen wurde um 6 und um 9 Uhr, jeweils von Wien, Linz und Mürzzuschlag, die weiteren Abfahrten sind für 12, 15, 18 und 21 Uhr geplant, Doppelstockbusse. Am Hauptbahnhof bilden sich immer wieder lange Schlange, wie der KURIER-Lokalaugenschein zeigt.

Bilder des Hochwassers in Österreich:

Die Anzeigetafel gibt zum Notfahrprogramm keine Infos, vielmehr steht dort. "Schienenersatzverkehr ist nicht möglich." Ebenso bei den Busbahnhöfen: Keine Information zu finden. 

Auch die vertraute Stimme von Chris Lohner sagt in Dauerschleife durch, dass die Süd- und Westbahn gesperrt sind und es Einschränkungen und Verzögerungen wegen des Unwetters gibt. 

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Die ÖBB appellieren an alle Fahrgäste, die wenigen Plätze für jene Personen freizuhalten, deren Fahrt tatsächlich unumgänglich sei. Das Notprogramm diene dazu, die Verbindung zwischen den gesperrten Strecken auf den Fernverbindungen zu ermöglichen.

In St. Pölten und Wiener Neustadt sind Fahrgäste verärgert. "Könnt ihr nicht von St. Pölten nach Wien einen Ersatz organisieren? Viele sind hier gestrandet, eine solche Verbindung wäre extrem hilfreich", kommentiert ein Nutzer auf X (vormals Twitter) das Notfahrprogramm.

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Kein Zwischenstopps angeboten

Dass die Landeshauptstadt St. Pölten oder der ÖBB-Knoten Wiener Neustadt nicht angefahren werden können, sei ein Kapazitätsproblem, erläutert der ÖBB-Sprecher dazu: "Viele Busfahrer müssen noch vom Wochenende Ruhezeiten einhalten, viele sind selbst vom Hochwasser betroffen." 

Darüber hinaus sei nicht gewährleistet, dass die Straßen durchgängig befahrbar sind. Auf der Weststrecke ist die Bahn ab St. Valentin wieder befahrbar, die Südbahn ist zwischen Bad Vöslau und Felixdorf gesperrt, auch die Pottendorfer Linie ist wegen zu hoher Pegelstände an den Flüssen nicht befahrbar. Letztere ist derzeit zumindest bis Betriebsschluss heute, Montag, zwischen Wien Hauptbahnhof, Ebenfurth und Wiener Neustadt gänzlich eingestellt. 

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Richtung Westen habe es eine Mure bei Purkersdorf gegeben, auch sei Wasser in den Lainzer Tunnel eingedrungen. "Der ist voll Wasser, das muss abgepumpt werden, dann können wir erst die Schäden sichten und beheben", schildert der ÖBB-Sprecher. 

Vielfach seien es aber die über die Ufer getretenen Flüsse und Bäche, wegen der die ÖBB viele Sperren vorgenommen hätten.

"Wir beobachten die Entwicklung und geben Strecken auch in unserem Interesse frei, sobald das geht", versicherte der Sprecher, "aber dass Züge auf der Strecke stranden, kann ja auch niemand wollen." 

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Alle Infos zu den gesperrten Strecken gibt es weiterhin auf der ÖBB-Scotty-Streckeninformation. Die ÖBB appellieren, sich vor Fahrtantritt zu informieren.

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Reisewarnung gilt weiter

Derzeit geht man davon aus, dass viele Sperren zumindest Dienstagnacht noch aufrecht sein werden - sicher jedenfalls jene der Süd. und Westbahnstrecke. Die ÖBB-Reisewarnung gilt bis Donnerstag zu Betriebsschluss. 

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