Chronik/Österreich

Südstrecke: Die Railjets fahren wieder wie gewohnt

Den ÖBB fehlten ausgerechnet vor den Feiertagen Züge, mehrere Railjets waren defekt. Es kam zu Ausfällen, Verspätungen und dem Einsatz von altem Wagenmaterial - besonders auf der Südbahn. Am Donnerstag vermeldeten die ÖBB jedoch, dass Railjets auf der Südstrecke wieder intakt sind. "Unsere Railjets fahren auf der Südstrecke wieder wie gewohnt und bringen euch zu Weihnachten zu euren Liebsten", vermeldeten die ÖBB auf X. 

Vorstand versprach Besserung bis Weihnachten 

Die Probleme gab es seit dem Wintereinbruch Anfang Dezember. Da waren vier Railjets durch herabfallende Oberleitungen beschädigt worden. Ein bis zwei weitere der 60 Stück umfassenden Flotte waren wie sonst auch regelmäßig in Wartung. "Wir haben derzeit eine herausfordernde Situation, weil wir momentan zu wenig Züge haben. Ich entschuldige mich dafür bei all unseren Fahrgästen, die deswegen Verspätungen, Ersatzgarnituren und überlange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen", sagte Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG, im Vorfeld gegenüber der APA. 

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Acht Railjets wurden noch nicht geliefert

Während die Railjets auf der Westbahnstrecke weiter regulär unterwegs waren, mussten Passagiere auf der Südstrecke älteres Wagenmaterial oder gar S-Bahngarnituren in Kauf nehmen. "Diese Ersatzzüge genügen den technischen Anforderungen der Westbahnstrecke an einigen Stellen nicht, weshalb sie auf der Südstrecke eingesetzt werden, rechtfertigte Garstenauer. Er verwies darauf, dass der Bahn acht Railjets der neuen Generation fehlen, die im zweiten Halbjahr 2023 bereits geliefert hätten werden sollen. "Sie werden ab April in Einsatz gehen und bis zur Jahresmitte werden wir hochfahren damit, das wird uns dann die Situation ein Stück weit erleichtern", kündigte der ÖBB-Vorstand an.

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Zusatzangebot für Weihnachten 

Für den starken Reiseverkehr über die Feiertage werde die Bahn alle verfügbaren Züge und Wagen im Einsatz haben und können damit auf der stark nachgefragten West- und Südstrecke ein Zusatzangebot von 32.000 Sitzplätzen anbieten, sagte Garstenauer. Auf der Weststrecke bleiben jedoch noch einzelne Schnell-Züge (D-Züge, die als Entlastung vor oder nach den Railjets fahren) und Wochenend-Verbindungen bis nach den Weihnachtsferien eingestellt. Und auch in der Ostregion werden weiterhin einige Züge mit weniger Wagen geführt, kündigte Garstenauer an.

Gewerkschaft spricht von Managementfehler

Gerhard Tauchner von der Eisenbahnergewerkschaft Vida sprach zuletzt von einem Managementfehler. Die ÖBB seien auf die Taktverdichtungen mit dem letzten Fahrplanwechsel am 10. Dezember schlicht nicht vorbereitet gewesen. Dem hielt Garstenauer dagegen. "Der Fahrplan ist fahrbar", sagte er. Das gehe mit den bestehenden Zügen und den Reserven. "Was wir derzeit erleben, ist leider eine Häufung von Schadensfällen. Das reicht von externen Verursachern über Lieferkettenproblemen bei Ersatzteilen und natürlich auch Lieferverzögerungen. Also dass wir hier auch hier eine Situation haben, wo zu wenig Züge einsetzbar sind", sagte Garstenauer. Es werde intensiv daran gearbeitet, diesen Rückstau abzuarbeiten, sobald das erledigt ist, "dann ist der Fahrplan natürlich fahrbar".

Gewerkschafter Tauchner hatte sich für ein Ausdünnen der Fahrpläne ausgesprochen, um zumindest die Zuverlässigkeit der Züge zu erhöhen. Die ÖBB habe das analysiert und in der jetzigen Ausnahmesituation sei es "besser für die Fahrgäste und für die Kapazität, wenn wir die bestehenden Züge mit weniger Waggons fahren, als dass wir ganze Leistungen planmäßig ausfallen lassen", sagte Garstenauer. Er selbst war schon von Ersatzzügen betroffen und ist auch schon mit einem Cityjet nach Klagenfurt gefahren. Dort gibt es keine 1.- und keine Business-Klasse, "also das ist nichts, was wir jetzt besonders anpreisen würden. Aber es ist besser, als nicht zu fahren", meinte er.

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