Chronik/Österreich

ÖAMTC: 184 Vekehrstote im ersten Halbjahr 2022

Die Zahl der Verkehrstoten ist in Österreich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen. Seit Jahresbeginn sind laut vorläufigen Zahlen 184 Personen im Straßenverkehr ums Leben gekommen.

Vergangenes Jahr starben von 1. Jänner bis 30. Juni insgesamt 151 Menschen bei Verkehrsunfällen (Quelle: BMI; eigene Aufzeichnungen, 2021: Statistik Austria). Zum Vergleich: Im Jahr 2007 starben 324 Menschen im Straßenverkehr, 2021 wurden 151 Todesfällen gemeldet.

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„Alleinunfälle sind mit 36 Prozent nach wie vor der häufigste Unfalltyp. Auch zeigten sich zwei Auffälligkeiten in der Statistik: Einerseits ist die Anzahl der Verkehrstoten im Zuge von Kreuzungsunfällen auf den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre angestiegen, andererseits gab es einen deutlichen Rückgang von tödlichen Unfällen durch Frontalkollisionen“, erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Weniger tödliche Fahrradunfälle als im Vorjahr

„Im Zuge der Analyse zeigte sich, dass Pkw-Insassen nach wie vor den größten Anteil an Verkehrstoten ausmachen - 86 Menschen (plus 26 Prozent) starben im ersten Halbjahr 2022 bei Verkehrsunfällen“, so Nosé. Eine traurige Bilanz gibt es auch bei den Verkehrsteilnehmern, die zu Fuß unterwegs sind: 27 Fußgänger wurden im Straßenverkehr getötet.

Das ist ein Anstieg von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Positiv ist allerdings, dass trotz Fahrrad-Boom die Anzahl tödlicher Radunfälle im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent geringer ist - 17 Radfahrer verunglückten tödlich“, so der Experte des Mobilitätsclubs.

Der Bundesländervergleich weist nur bei drei Bundesländern einen Rückgang bei der Anzahl der Verkehrstoten auf - in Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg. Anstiege der Unfälle mit Verkehrstoten waren allerdings in Niederösterreich, der Steiermark, Tirol, Burgenland und Wien zu erkennen. In Kärnten blieb die Zahl konstant im Vergleich zum Vorjahr.

Verkehrsaufkommen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau

Der generelle Anstieg an tödlichen Verkehrsunfällen im Vergleich zu den Vorjahren hängt auch mit dem Verkehrsaufkommen zusammen. Aktuelle Auswertungen zum Verkehrsaufkommen auf Autobahnen zeigen, dass das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 nahezu wieder erreicht wurde.

„In den Jahren 2020 und 2021 war noch deutlich weniger Verkehr auf den Autobahnen als vor der Pandemie. Aktuell ist das Niveau wieder sehr ähnlich zu 2019“, erklärt Nosé. In den anstehenden Sommermonaten gilt es daher besonders vorsichtig unterwegs zu sein. Denn: 55 Prozent aller Verkehrstoten sind in der zweiten Jahreshälfte zu beklagen, eine Vielzahl davon in den Sommermonaten.

„Bei Schönwetter und an Wochenenden steigt das Risiko für schwere Unfälle. Das liegt daran, dass mehr Leute unterwegs sind und viele Lenker:innen bei guten Bedingungen zu Selbstüberschätzung und unüberlegten Fahraktionen neigen“, so Nosé.