Chronik/Österreich

Neues aus der Pflanzenwelt: Was Hobbygärtner im Februar wissen sollten

Saatgut feiern 

Laien können bei Erdäpfeln oft nur zwischen mehlig und speckig unterscheiden. Dabei geht da noch viel mehr. Alleine der Biohof Loidolt etwa nimmt auf das 3. Arche Noah Saatgutfestival am Samstag unglaubliche 100 verschiedene Erdäpfelsorten mit. 
Auf 500 m2 präsentieren etwa 20 Aussteller ihr Angebot:  Von Bohnen, Melonen, Pfefferoni bis zu Rote Rüben und Zwiebeln, aber auch Salat-Exoten wie die Chinesische Eule, das Mäuseohr und die Puntarelle. Wildblumen-Saatmischungen und Kräutersaatgut dürfen dabei, neben Gartenwerkzeug und Büchern, auch nicht fehlen. Vorträge von Arche Noah-Expertinnen und -Experten vermitteln Wissenswertes über die Sortenerhaltung im eigenen Garten, das Bio-Balkongärtnern oder das neue EU-Saatgutrecht.

Wann: Samstag, 24. Februar, 10 bis 17 Uhr
Wo: Campus Längenfeld, Längenfeldgasse 13-15, 1120 Wien
Eintritt: 6 Euro, bis 14 Jahre frei
Info: arche-noah.at 

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Beleuchtete Natur   

Das nächtliche Wohnzimmer, schummrig erhellt nur vom grünen Leuchten der Petunien. Klingt wie Science-Fiction – ist aber bald schon Realität. Das US-Start-up Light Bio bringt im Frühjahr die „Firefly Petunia“ (Glühwürmchen-Petunie) auf den Markt – wenn auch zunächst nur auf den US-amerikanischen.  Das Licht, dass die Blume verströmt, soll laut Angaben der Hersteller an  Mondlicht erinnern. In der Pflege unterscheidet sie sich dabei nicht von herkömmlichen Petunien.  

Bei Tag weißes Blümchen, bei Nacht pflanzlicher Lichtpunkt im Garten oder am Fensterbrett – möglich macht diese Biolumineszenz  in dem Fall die Gentechnik. Denn anders als manche Tierarten oder Bakterien, haben Pflanzen in freier Wildbahn nicht von selbst die Fähigkeit entwickelt, Licht abzugeben.  Das amerikanische Animal and Plant Health Inspection Service erteilte im Herbst  für die Zulassung der Leuchtpetunien das – passenderweise – grüne Licht. 

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Mit gutem Grund

Wie geht es eigentlich mit dem Apfelburzen weiter, den man letztens in der Biotonne entsorgte? Er landet vielleicht demnächst als Erde daheim im Blumentopf. 100.000 Tonnen Bioabfälle sind es im Jahr, die von der Wiener MA 48 in den über 90.000 Biotonnen gesammelt werden. Diese kommen zunächst in das Kompostwerk Lobau, das größte Kompostwerk Europas. Hier entstehen daraus jährlich zwischen 40.000 und 50.000 Tonnen hochwertiger Kompost.  Und der wird schließlich zu Erde abgemischt, die man unter dem Namen „Guter Grund“ seit Mitte Februar wieder auf allen Wiener Mistplätzen und beim 48er-Tandler kaufen kann. (18-Liter-Sack: 4 Euro, 40-Liter-Sack 6 Euro)

Neben dem Wiener Kompost enthält die Erde auch einen stickstoffstabilisierten Rindenhumus, eine weitere wichtige Komponente sind entsprechend vorbereitete (thermisch druckimprägnierte) Holzfasern. Was die Erde dafür nicht enthält: Torf. Damit entspricht sie auch den strengen Vorgaben des Österreichischen Umweltzeichens.  

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Infopakete für Gartenfreunde

Um Gärtnerin oder Gärtner zu sein, braucht es nicht unbedingt einen eigenen Garten. Es reicht ein kleiner Balkon oder ein sonniges Fensterbrett. Wer sich schon jetzt informieren und einen guten Plan fürs Pflanzenjahr machen will, für den hat die Umweltberatung ein Infopaket zusammengestellt, das man online bestellen kann (umweltberatung.at; 10,40 Euro zzgl. Versand). Darin unter anderem enthalten:  
Die Gemüsescheibe: Für 32 Gemüsearten ist  auf einen Blick ersichtlich, welcher Pflanzenfamilie das Gemüse angehört und  zu welcher Zeit es vorkultiviert, gesät, gepflanzt und geerntet wird. Zusätzlich sind die Heilkraft, Tipps zur Ernte und Pflege sowie Informationen zum Standort ablesbar.
Kräuter-Mischkultur-Scheibe:  Mit Hilfe einer Drehscheibe sieht man, welche Kräuter eine gute, neutrale oder schlechte Kombination bilden.  
Vitamine aus Wildpflanzen und Keimlingen: Diese können ganz einfach auf der Fensterbank gezogen werden. 
Infos: umweltberatung.at