Neue "Most Wanted"-Kriminelle in Österreich
Nach Tibor Foco und Friedrich Felzmann hat Österreich nun eine dritte meistgesuchte Person der Polizei ("Most Wanted"). Es handelt sich dabei um Elisabeth Gertrude S. Die 63-jährige Wienerin ist österreichische Staatsbürgerin und etwa 175 Zentimeter groß.
Laut Bundeskriminalamt steht sie im Verdacht, von 2005 bis 2008 als Geschäftsführerin einer Liegenschaftsverwaltung in mindestens zwölf Fällen Immobilien- und Mietbetrügereien zum Nachteil von Firmen und Privatpersonen mit einem Gesamtschaden von rund 4,2 Millionen Euro begangen zu haben. Der letzte bekannte Aufenthaltsort von Frau S. war von Juni bis August 2011 in einem Hotel in Klosterneuburg (Niederösterreich). S. soll laut Polizei während ihrer Flucht auch mehrere Hotelrechnungen schuldig geblieben sein, sie wird als "Betrugsprofi" beschrieben.
Das Bundeskriminalamt (BK) beteiligt sich damit an der europäischen Kampagne des Zielfahndungsnetzwerkes ENFAST und Europol "EU Most Wanted – Crime has no gender". 22 europäische Zielfahndungs-Teams präsentieren ab 18.Oktober 2019 jeweils eine gesuchte Tatverdächtige auf der Europol-Homepage und bitten um Hinweise aus der Bevölkerung.
Die neue Kampagne hat den Schwerpunkt, flüchtige weibliche Straftäter mit Hilfe der Bevölkerung zu finden. Von 18. bis 31. Oktober 2019 werden auf der Internetseite Europe’s Most Wanted Fugitives, mit Masken versehene weibliche Straftäter veröffentlicht, deren Gesichter schrittweise nach einigen Klicks entlarvt und dann klar dargestellt werden. Männer dominieren zwar laut Statistik die Kriminalität, die Anzahl der weiblichen Straftäterinnen erhöht sich aber stetig.
Österreichs Zielfahnder
Im Bundeskriminalamt Österreich wurde 2003 eine eigene Zielfahndungseinheit eingerichtet und diese ist international als FAST-Austria tätig. Seit Gründung konnten die Fahnder weltweit 236 Zielpersonen festnehmen. Die örtlich zuständige Kriminalpolizei oder eingesetzten Sonderkommissionen können Tatverdächtige meist namentlich ausforschen, entziehen sich diese aber immer wieder durch Flucht in das Ausland der österreichischen Strafjustiz. Häufig verwenden die Flüchtigen auch Aliasnamen oder falsche bzw. gefälschte Ausweise, um die Fahndung nach ihnen zusätzlich zu erschweren. In solchen Fällen kommen dann die BK Zielfahnder zum Einsatz und übernehmen die internationale Fahndung, ihr Einsatzgebiet kann sich über die gesamte Welt erstrecken.