Chronik/Österreich

Nach Tötung einer 20-Jährigen in Zell am See: Verdächtiger in U-Haft

Nach der Bluttat vom 20. Oktober 2018 in Zell am See, bei der eine 20-Jährige erschossen worden war, ist am vergangenen Wochenende ein 17-jähriger Verdächtiger festgenommen worden.

Der Pinzgauer wurde gestern, Mittwoch, in Untersuchungshaft genommen, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, gegenüber der APA einen Online-Bericht der Salzburger Nachrichten.

Laut Auskunft der Staatsanwaltschaft gab es keine "romantische Beziehung" zwischen dem Opfer und dem 17-Jährigen, der bisher die Aussage verweigert. Deswegen gibt es auch noch keine Informationen zum Tatmotiv.

Der Täter stammt nicht aus dem Drogenmilieu, er soll aber gegenüber einem Bekannten geäußert haben, dass er die Tat begangen hat. Zudem trifft die Täterbeschreibung auf den Verhafteten zu.

Umgebaute Schreckschusspistolen

Die Polizei fand bei einer Hausdurchsuchung zwei Schreckschusspistolen, die zu "scharfen Waffen" umgebaut worden waren. Eine davon dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit die Tatwaffe sein.

 

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Der verhaftete 17-Jährige ist nicht vorbestraft und stammt aus dem Bezirk Zell am See.

Auf Anraten seines Verteidigers habe der 17-Jährige - ein bisher unbescholtener Österreicher - von seinem Recht Gebrauch gemacht, die Aussage zum Tatvorwurf zu verweigern, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Marcus Neher gegenüber der APA. Auf die Spur des Verdächtigen sei man aufgrund von Erkenntnissen aus dem sogenannten "digitalen Fußabdruck" gekommen, teilte die Polizei am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Nähere Informationen über den Beschuldigten gab die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preis. Das Motiv der Tat sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte Neher. Der Fokus der polizeilichen Erhebungen wurde auf das soziale Umfeld des Opfers gelegt. Die 20-Jährige war in sozialen Netzwerken sehr aktiv und hatte einen großen Bekanntenkreis.

Die junge Frau war am 20. Oktober gegen 21.30 Uhr im Eingangsbereich ihrer Wohnung in einer Siedlung nördlich des Stadtzentrums Zell am See erschossen worden. Die Einheimische wurde von mehreren Projektilen in den Oberkörper getroffen und starb noch im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses. Laut Obduktion verblutete sie innerlich. Ein Zeuge, der den mutmaßlichen Täter gesehen hat, beschrieb den Mann als schlank und etwa 1,70 Meter groß.

Medienberichten zufolge soll gegen die Frau wegen Suchtgifthandels ermittelt worden sein. Sie soll zwischen Juni 2017 und Mai 2018 rund 5,1 Kilo Marihuana verkauft haben und sei deswegen heuer für zwei Wochen in U-Haft gesessen

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