Nach 21 Jahren: Zwei Verdächtige in Tötungsfall nach Graz ausgeliefert
Ein Mordfall, der 21 Jahre zurückliegt, beschäftigt nun erneut das Grazer Gericht: Eine Slowakin und ihr Ex-Schwager wurden in die Steiermark gebracht, wo der damalige Freund der Frau getötet worden ist. Der Fall konnte vor einigen Jahren nur zufällig aufgeklärt werden. Die Slowakin und der Mann stehen nun unter dem Verdacht des Mordes bzw. Anstiftung zum Mord, bestätigte die Staatsanwaltschaft einen Bericht der "Kleinen Zeitung" von Freitag.
Keine Verbindung zur Steiermark
Als vor 21 Jahren nahe des oststeirischen Sinabelkirchen die Leiche eines Italieners gefunden wurde, gab der Fall vorerst Rätsel auf. Der Mann hatte keinerlei Verbindung zur Steiermark, außerdem wies er sowohl Stich- als auch Schusswunden auf. Die Ermittlungen in Richtung organisiertes Verbrechen verliefen im Sand, doch Spuren führten schließlich in die Slowakei. 2015 gab es plötzlich zwei Zeugenaussagen, und die Staatsanwaltschaft nahm den Fall wieder auf.
Wie sich herausstellte, hatte das spätere Opfer 1999 die nun festgenommene Slowakin (57) kennen gelernt und sich in sie verliebt. Der Mann gab ihr immer wieder Geld, schloss eine Lebensversicherung zugunsten ihrer Tochter ab und finanzierte ihr auch eine Wohnung. Als es ihm zu viel wurde, drohte er seiner Freundin mit einer Betrugsanzeige.
Frau vor Gericht
Bekannte der Frau lockten daraufhin den Italiener nach Wien und fuhren mit ihm in die Steiermark. Dort sollen ihn ein mittlerweile verurteilter Mann und der Ex-Schwager (54) der Frau getötet haben. Der Drahtzieher dieses Plans wurde im Dezember 2019 zu 17 Jahren Haft, einer der direkten Täter zu 18 Jahren verurteilt. Nun müssen sich auch die Frau und der mutmaßlich zweite Täter vor Gericht verantworten. Sie waren schon 2019 in der Anklage angeführt, doch das Verfahren wurde ausgeschieden, da man der beiden vorerst nicht habhaft geworden war.