Chronik/Österreich

Lange MRT-Wartezeiten: Jetzt kommen 13 neue Geräte

Der Patient war am Rande der Verzweiflung. Der Mann telefonierte sich durch mehrere Institute durch, doch die Auskunft blieb für ihn immer unzufriedenstellend: „Die Wartezeit beträgt mindestens vier Monate“, hieß es.

So geht es vielen Menschen, die in Österreich auf MR- und CT-Untersuchungen angewiesen sind. In den Bundesländern häufen sich deshalb die Beschwerden. „Die meisten verzweifeln dann und gehen halt zu privaten Instituten, wo sie sehr schnell Termine bekommen“, berichtete der Wiener Patientenanwalt Gerhard Jelinek im vergangenen April.

Laut Gesetz müsste man eigentlich innerhalb von 20 Werktagen einen Termin bekommen. Doch die Realität sieht oft anders aus.

Nun soll die Lage entschärft werden. Die Sozialversicherung hat einen Maßnahmenplan vorgelegt, der dabei unterstützen soll, die Versorgungssicherheit der Patienten zu verbessern.

Konkret schlägt die Sozialversicherung vor, 13 zusätzliche MRT-Geräte in den Großgeräteplan aufzunehmen. Dieser regelt die Anzahl jener Geräte, die für das öffentliche Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt werden. Fünf von ihnen sollen in den Krankenhäusern zum Einsatz kommen, acht im niedergelassenen Bereich.

"Die Verantwortlichen an ihren Taten messen"

„In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Sofortmaßnahmen auch Wirkung zeigen und sich die Versorgung der Bevölkerung im solidarischen Gesundheitssystem verbessert. Wir werden die Verantwortlichen an ihren Taten messen“, so Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer.

In der Bundeshauptstadt Wien wird ein MRT-Gerät für das Diagnosezentrum Floridsdorf in Aussicht gestellt, das Zentrum wird im kommenden Jahr eröffnet.

„Wir wollen unseren Versicherten insgesamt eine Serviceverbesserung bei den MR- und CT-Untersuchungen bieten – mit leichterer Terminbuchung bei kürzeren Wartezeiten, besonders für dringliche Untersuchungen, ergänzt um ein modernes qualitatives Zuweisungssystem für den richtigen Behandlungsweg zur besten Behandlung“, sagt ÖGK-Arbeitnehmer-Obmann Andreas Huss. Profitieren von der Einigung werden aber auch Spitäler in der Steiermark und Oberösterreich, das Burgenland, Tirol und Kärnten werden ebenfalls besser ausgerüstet.

„Forderung erfüllt“

Zufrieden mit dem Vertag zwischen der Sozialversicherung und den Ländern zeigt man sich auch in Niederösterreich. Hier soll in Mistelbach ein MRT-Gerät angesiedelt werden. Damit sei endlich eine langjährige Forderung aus der Region erfüllt worden, freuen sich die Landesräte Ludwig Schleritzko (ÖVP) und Christoph Luisser (FPÖ).