Chronik/Österreich

Möglicher sexueller Übergriff in Grazer Kindergarten

In einem Grazer Kindergarten soll es in den vergangenen Wochen zu einem möglichen sexuellen Übergriff eines Pädagogen auf ein fünfjähriges Mädchen gekommen sein. Der Mann wurde laut einer Aussendung von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) vom Dienst freigestellt und wird „bis zur finalen Klärung nicht mehr im Kinderdienst tätig sein.“ Am Freitag fand ein außerordentlicher Elternabend im Kindergarten statt. Der Verdächtige streitet den Vorwurf ab, so die Polizei.

In einer Aussendung der Ermittler hieß es, dass die Äußerungen des Mädchens gegenüber der Mutter den Ball ins Rollen gebracht hätten. Das Kind sei von dem Pädagogen sexuell „angegriffen“ worden. Die Mutter erstattete daher vor einer Woche eine Anzeige. Es fanden bereits ersten Vernehmungen und eine Hausdurchsuchung beim Verdächtigen statt. Dabei wurden elektronische Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Wie lange das dauert, sei unklar. Es gehe darum, „be- sowie entlastendes Material zu sichern“, hieß es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark.

"Äußerst kooperativ"

Der Pädagoge sei bei den bisherigen Ermittlungen „äußerst kooperativ“ gewesen und streite den erhobenen Tatverdacht zur Gänze ab. Er ist bisher unbescholten. Polizei und Justiz nehmen den Vorwurf ernst und ermitteln in alle Richtungen, wurde betont. Weitere Auskunftspersonen haben sich am Samstag nach den medialen Berichten gemeldet. Die Polizei hat daher eine eigene Kontaktstelle in der Polizeiinspektion Graz-Andritz (8045 Graz, Andritzer Reichsstraße 38) eingerichtet. Zeugen oder mögliche Betroffene können sich ab sofort persönlich oder telefonisch unter 059133/6581 melden.

Der Kindergarten war am Mittwoch von der Polizei über den möglichen Übergriff unterrichtet worden. Freitagabend fand der Elternabend statt, um zu informieren und Fragen zu beantworten, hieß es am Samstag in der Aussendung der Stadt. Mit dabei waren neben Hohensinner auch Abteilungsvorstand Günter Fürntratt sowie Yvonne Seidler, Leiterin der Fachstelle Hazissa - Prävention gegen (sexuelle) Gewalt - dabei. Sie wird auch in den kommenden Tagen und Wochen das Kindergarten-Team und die Eltern bei der Aufarbeitung begleiten. Zusätzlich wird den Eltern aller im betroffenen Kindergarten betreuten Kinder psychologische Beratung angeboten, um sie bei der Bewältigung der Situation zu unterstützen.