Modellregion Vorarlberg verhängt für weitere Gemeinden Ausreisetests
Von Christian Willim
Vorarlberg kämpft als Österreichs Modellregion für Lockerungen in Gastronomie, Kultur und Sport weiter mit dem Infektionsgeschehen. Wie die Landesregierung am Montag bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mitteilte, hat die Region Rheindelta den Schwellenwert von 400 bei der 7-Tage-Inzidenz überschritten.
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kündigte an, dass in den dortigen Gemeinden Höchst, Gaißau und Fussach in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eine Ausreisetestpflicht in Kraft tritt. Er hielt aber auch fest: "Wir bleiben auf Kurs und werden die Öffnungsschritte natürlich beibehalten."
Mit dem Start der Lockerungen am 15. März ist die Infektionskurve in Vorarlberg nach oben gegangen. Die Sieben-Tage-Inzidenz hat sich seither in etwa vervierfacht und lag am Montag bei 235,4 (Österreichschnitt: 154,5). Damit ist Vorarlberg unangefochtener Spitzenreiter, nachdem es Mitte März noch am besten da stand.
Auf den Covid-Intensivstationen ist die Lage allerdings ziemlich stabil. Am Montag mussten dort zehn Patienten behandelt werden.
Nach Ostern entwickelt sich - ausgehend von privaten Feiern - zunächst der Bregenzerwald zu einer Hotspot-Region. Das Land reagierte mit einer Ausreisetestpflicht. Am Dienstag vergangener Woche wurde zudem in 13 Gemeinden der Talschaft und im ebenfalls zur Problemgemeinde mutierten Lustenau, eine Masken- aber auch eine Testpflicht an ausgewählten öffentlichen Orten verhängt.
Wallner kündigte am Montag an, dass für den Bregenzerwald die Maßnahmen in Absprache mit den Bürgermeistern um eine weitere Woche verlängert werden. In Lustenau hingegen gäbe es eine "ziemlich klar rückläufige Tendenz", deshalb "können wir die Zonenverpflichtung aufheben" - also die Masken- und Testpflicht an bestimmten Orten.
Am Sonntag vermeldete das Land, dass die Corona-Fallzahlen im Bregenzerwald und Lustenau leicht sinkend sind. Die Anzahl der nachgewiesenen Corona-Fälle in der Region Bregenzerwald lag bei 341. Das waren um vier weniger als am Samstag. Am stärksten betroffen waren die Gemeinden Egg mit 58 (1.5.: 59), Schwarzenberg mit 52 (1.5.: 50), Andelsbuch mit 47 (1.5.: 49), Bezau mit 34 (1.5.: 35) und Lingenau mit 19 (1.5.: 17).
In der Marktgemeinde Lustenau gab es am Sonntag laut Infektionsteam 155 Corona-Infektionen (1.5.: 158).
Das Land Vorarlberg sieht die Zunahme an Infektionen seit den Öffnungen vor allem dem gleichzeitigen Durchgreifen der britischen Variante geschuldet.