"Lauter und länger": "Letzte Generation" kündigt neue Proteste an
Rund ein Jahr nach Beginn der Protestaktionen der "Letzten Generation" ziehen die Aktivisten am Mittwoch Bilanz. "Bis in den vergangenen Oktober gab es schon 16 Blockaden und sechs kreative Aktionen. Gerade die Aktionen im Naturhistorischen Museum, als wir uns an den Sockel von Dinosauriern klebten und auch das Gustav Klimt-Bild mit falschem Öl beschmiert haben, erregten in Österreich besonders viel Aufmerksamkeit", konstatiert Martha Krumpeck, Mitbegründerin der "Letzten Generation". Auch mit der Protestwelle im Jänner sei man sehr zufrieden.
Hier sehen Sie ein Video der ersten Protestwelle:
Zwei Wochen Blockaden
An dieser wollen die Klimaaktivisten nun anknüpfen. Ab 13. Februar startet die zweite Protestwelle, die sich großteils wieder auf die Bundeshauptstadt beschränken wird. Im Gegensatz zu den vergangenen Aktionen wird diesmal bereits im Vorfeld ein konkreter Ort sowie Zeitpunkt für den Auftakt genannt.
"Wir starten am 13. Februar um 8 Uhr genau dort, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Nämlich am Naschmarkt", kündigt Krumpeck an. Der Protest werde lauter und länger als vergangenes Monat. Die zweite "Welle" dauert vermutlich zwei Wochen.
"Wir sind gewachsen"
Wieso man diesmal auf Transparenz setzt? "Weil wir als Bewegung gewachsen sind. Dieses Mal werden die Proteste lauter und länger sein. Bei den vergangenen Aktionen wussten wir teilweise selbst nicht, wie viele Personen wirklich vor Ort sind. Aber jetzt haben wir allein durch unsere Proteste im Jänner 300 Mitmachanfragen bekommen", sagt Krumpeck.
Rekrutierung
Um sich auf die zweite Welle vorzubereiten, läuft nun die Rekrutierung von neuen Mitgliedern. Die Voraussetzung, um bei den Aktionen dabei zu sein, ist ein verpflichtendes Aktionstraining. "Wir sind gerade dabei, alle Mitmachanfragen durchzugehen und die Leute zu kontaktieren", sagt Florian Wagner, Sprecher der "Letzten Generation". Mit wie vielen Personen man dann tatsächlich bei der zweiten Protestwelle im Februar rechne, könne momentan noch nicht konkret gesagt werden.
Gehälter
Eine weitere Neuheit kündigten die Aktivisten am Mittwoch bei einem Pressegespräch an: Es wird Gehälter für einige Mitglieder der Gruppierung geben. "Das betrifft aber ausschließlich Personen, die administrativ arbeiten. Die Leute, die sich auf den Straßen festkleben, bekommen kein Geld", erklärt Krumpeck. Das Geld werde man aus den Spenden beziehen, die bis dato auf das Konto der "Letzten Generation" geflossen sind. "Momentan sind das 36.869 Euro", sagt Wagner.
Da es in Österreich aber wegen der steuerlichen Abgaben noch etwas zu klären gebe, übernehmen in der Zwischenzeit Aktivisten in Deutschland die Ausbezahlung der Gehälter. "Wir sind dran, diese Strukturen auch in Österreich zu schaffen, damit wir den Mitgliedern das geringfügige Gehalt selbst auszahlen können", sagt Krumpeck.