Chronik/Österreich

Klimawandel: Veränderung in den Gärten wird notwendig

Gartenfachmann Reinhard Kittenberger, der in Schiltern im niederösterreichischen Kamptal mit seinem Schaugarten neue Wege sucht, ist überzeugt, dass sich Gärten und Wohnhäuser verändern müssen.

„Ich habe gerade für mich privat ein Holz-Stroh-Lehmhaus gebaut, das mit Dachbegrünung und schattenspendenden Bäumen davor ohne Energieeinsatz im Inneren zehn Grad kühler ist, wenn es draußen 37 Grad hat“, erzählt er. Nicht Klimaanlagen sind für ihn die Zukunft im Umgang mit dem Klimawandel, sondern das Nutzen der Natur.

Steppenklima

„Ich schließe aus meinen Beobachtungen, dass wir in Österreich kein mediterranes, sondern ein Steppenklima bekommen werden. Mit großer Hitze im Sommer, aber immer wieder eisigen Wintern. Schon jetzt müssen wir überlegen, welche Pflanzen das aushalten“, sagt der Gärtner. Pflanzen wie Olive, Oleander und Hanfpalme, die manche Menschen favorisieren, werden aus seiner Sicht auf Dauer an Winterkälte scheitern oder großen Aufwand verursachen. Alternativen sind heimischer Hartriegel und Weißdorn oder der Baum namens „Sieben Söhne des Himmels“. Dessen große Blätter bringen viel Schatten, fallen aber im Herbst beim ersten Frost ab. „So wärmt die Sonne die Fassade“, sagt Kittenberger. Auch der Blauglockenbaum gilt als resistent, hat wegen später Blüte kaum Frostschäden.

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Wasser sammeln

Eine weitere Herausforderung ist die Trockenheit. „Wir werden jeden Tropfen Wasser sammeln müssen. Und sei es in einem chemiefreien Schwimmteich, aus dem heraus man Pflanzen mit Wasser gießen kann, das temperiert und mit Mikroorganismen angereichert ist“, schlägt Kittenberger vor. Dazu geben begrünte Fassaden Häusern eine zweite „Haut“, die isoliert.

Wichtig im Garten sind aus Kittenbergers Sicht große Bäume, die Oasen schaffen. „Aber sie müssen auch lange Trockenperioden aushalten. Deshalb sehe ich auch für Ahorn oder Rosskastanie keine große Zukunft“, meint er. „Es gibt aber heimische Pflanzen, die fast vergessen, aber gut geeignet sind. Aber auch importierte, etwa der Blasenbaum“, sagt Kittenberger.