Kampf um Bleiberecht für Flüchtlingsfamilie
Wie bereits an den vergangenen zwei Sonntagen sammelten sich in Waidhofen vorgestern wieder Aktivisten zur "Teaparty". An die 50 Teilnehmer dokumentierten bei Tee und Kuchen vor einem Flüchtlingswohnhaus, dass sie mit der vom Asylgericht entschiedenen Abschiebung einer tschetschenischen Familie nicht einverstanden sind. Weil der vierköpfigen Familie Malinkov auch die Grundversorgung gestrichen wurde, steigt am Donnerstag in Waidhofen ein Benefizkonzert für sie.
"Ich bin kein unkritischer Ausländerfreund, aber was mit dieser Familie passiert, ist unglaublich", kämpft der Waidhofener Gemeinderat der Piratenpartei FUFU, Martin Dowalil, um Gerechtigkeit für das tschetschenische Paar mit den beiden Kleinkindern. Wie berichtet, war der 30-jährige Musa vor drei Jahren nach einem Gefängnisaufenthalt wegen seiner Unterstützung der Freiheitsbewegung gegen Russland von daheim geflohen.
Voll integriert
In den zwei Jahren, in denen die Familie in Waidhofen wohnt, erfüllte Musa mehr als nur die formalen Voraussetzungen für eine Integration. Er lernte Deutsch, half ehrenamtlich im Jugendzentrum mit und bekam eine fixe Jobzusage. Mittlerweile unterschrieben Hunderte Menschen quer durch alle Partei- und Bevölkerungsschichten eine Erklärung, die das Bleiberecht aus humanitären Gründen für die Familie fordert.
Am zuständigen Magistrat haben die Malinkovs auch persönlich den Antrag auf ein humanitäres Bleiberecht eingebracht, bestätigt der zuständige Referent Martin Heiligenbrunner. Er muss nun prüfen, ob es gegenüber der Entscheidungsgrundlage des Asylgerichts zu maßgeblichen Veränderungen im Leben der Familie gekommen ist. Letzte Instanz in der Entscheidung, ob der Bauingenieur und die Seinen bleiben dürfen, ist das Innenministerium.
Das Benefizkonzert für die Malinkovs mit jungen Nachwuchsbands aus der Region findet am Donnerstag ab 21 Uhr entweder im Jugendcenter "Bagger" oder im Schloss Waidhofen statt.
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Hintergrund
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