Polizist hortete Granaten und Gewehre
Berge von Granaten und Maschinengewehren hatte ein Kärntner Polizist in seinem Haus gehortet. Da er keine böse Absicht mit dem Arsenal verfolgte, darf er weiter Dienst machen. Teuer wird es trotzdem: Zu einer bedingten Freiheitsstrafe kommt noch eine Disziplinarstrafe in der Höhe von 8000 Euro dazu.
In österreichischen Gewässern liegt noch so viel Kriegsmaterial aus dem 2. Weltkrieg, dass man eine ganze Armee damit ausrüsten könnte. Der Entminungsdienst des Bundesheeres holt jedes Jahr einige Tonnen heraus. Am Wörthersee bekamen die Entminer aber verbotene Konkurrenz von einem Polizeiboot. Denn mit diesem unternahm ein technikinteressierter Polizist einige Tauchgänge. Die Ausbeute, die später seine Kollegen sicherstellten, war beachtlich: Im Wohnzimmer, der Garage, im Heizhaus und im Schlafzimmer lagerten 10.000 Schuss Munition, Maschinengewehre, Maschinenpistolen, weitere nichtregistrierte Waffen, Sprenggranaten, Handgranaten, Minen und Geschützläufe im Umfang von mehreren Hundert Kilogramm.
Guter Zustand
Verblüffend gut war laut einem Gutachten des Verfassungsschutzes der Zustand des Arsenals, das seit nunmehr fast 70 Jahren am Seegrund vor sich hin modert: "Der überwiegende Teil des Kriegsmaterials war voll funktions- bzw. zündfähig."Solche brisanten Funde sind laut Gesetz sofort bei der Polizei zu melden. Der Disziplinarsenat begründet: "Derartiges Material, insbesondere die zahlreichen sichergestellten Granaten, sind besonders gefährlich und (…) sind auch geeignet terroristische Bedürfnisse zu befriedigen."
Zugute gehalten wurde dem Beamten, dass er aus reiner Faszination an der Technik gesammelt und nichts weiterverkauft hat. Daher kam er mit einer bedingten Freiheitsstrafe von vier Monaten und der Disziplinarstrafe von 8000 Euro davon. Die Suspendierung vom Dienst wurde aufgehoben. Er darf wieder Dienst machen – oberirdisch, tauchen geht er nicht mehr.