Jugendkriminalität: Heuer gab es bereits 4.500 Anzeigen
Anfang März wurde in Österreich die "Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität" eingerichtet, am Sonntag wurde eine Zwischenbilanz gezogen.
Demnach wurden bisher 4.500 Anzeigen erstattet, es gab 400 Festnahmen, wie das Innenministerium am Sonntag bekannt gab.
Die Bilanz im Detail:
- Es wurden 33.000 Personen kontrolliert, rund 21.000 von ihnen in Wien.
- Es wurden bundesweit rund 4.500 Anzeigen erstattet, davon mit 2.250 die Hälfte in Wien.
- Von den angezeigten Personen waren mehr als 1.000 minderjährig (darunter 300 in Wien).
- Insgesamt gab es mehr als 400 Festnahmen, knapp 300 davon in Wien.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zeigte sich grundsätzlich mit der Bilanz zufrieden: "Der bisher eingeschlagene Weg zeigt Wirkung, aber es ist noch viel zu tun."
Die bisher gesetzten Maßnahmen würden daher "mit der notwendigen Konsequenz und Härte" fortgesetzt. Ziel der Einsatzgruppe sei es, "Kinder, Jugendliche und Frauen zu schützen sowie Gewalttäter aus dem Verkehr zu ziehen", beschrieb der Ressortchef.
In dem Bereich Jugendkriminalität gab es zudem im ersten Halbjahr 2024 2.392 gerichtliche Verurteilungen. Das gab das Justizministerium Mitte des Monats auf APA-Anfrage bekannt.
Was die Statistik verrät und was nicht
Von den Verurteilungen betrafen 2.207 das Strafgesetzbuch (StGB), 128 das Suchtmittelgesetz (SMG) und acht das Verbotsgesetz, das nationalsozialistische Wiederbetätigung unter Strafe stellt. Dass die Kriminalität bei Personen im Alter zwischen 14 und 18 steigt, lässt sich aus der Statistik nicht ableiten.
Insgesamt 3.865 justizielle Verurteilungen sind 2023 im Bereich der Jugendkriminalität erfasst worden. 2022 waren es 4.136.
Was die einzelnen Deliktsgruppen anlangt, betrafen heuer mit 1.140 die meisten Verurteilungen bisher fremdes Vermögen. 411 bezogen sich auf Delikte gegen Leib und Leben, 59 gegen die sexuelle Integrität.
In den Jahren davor wurden bei der Jugendkriminalität insgesamt 1.800 (2022) bzw. 1.772 (2023) Verurteilungen wegen Vermögensdelikten registriert, 771 (2022) bzw. 728 (2023) wegen Vergehen oder Verbrechen gegen Leib und Leben und 140 (2022) bzw. 98 (2023) Sexualdelikte.