Wegen Erfolgs: Neue Ausbildung für Menschen aus der Ukraine
Von Uwe Mauch
Der Erfolg des ersten Heimhilfekurses für Menschen aus der Ukraine war beeindruckend: Alle 25 Teilnehmer, darunter vier Männer, schlossen positiv ab.
Sechs Absolventen konnten - durch eine Vermittlung der KURIER-Redaktion - schon kurz nach ihrer erfolgreich absolvierten Prüfung im Februar bei Malteser Care zu arbeiten beginnen.
Never change a winning team! Noch bis 9. September läuft ein zweiter Lehrgang, wieder mit 25 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, wieder ausgebucht, wieder vom Verein tralalobe organisiert, wieder von der Sozialberufeakademie Wienerwald in Breitenfurt durchgeführt.
Der zweite Kurs startete mit einem Deutsch-Intensivkurs, in dem besonders deutsche Sprachfertigkeiten sowie spezifische Pflegefachausdrücke wiederholt und erlernt wurden.
Zusätzlich steht eine Deutsch-Sprachlehrerin mit Russischkenntnissen der Fachausbildnerin bis zum Ende der Ausbildung zur Seite, um eine möglichst individuelle Betreuung zu ermöglichen.
Die Lehrmaterialien sind in einfacher Sprache gehalten, es werden darüber hinaus auch regelmäßig Sprachcoachings angeboten.
"Das Ziel der Ausbildung ist nicht, verhandlungssicheres Deutsch vorauszusetzen, sondern es zu erreichen", erklärt dazu Florian Stummelreiter vom Verein tralalobe.
Ausbildung mit mehreren Modulen
Nach dem Deutsch-Intensivkurs folgten die inhaltlichen Module der Heimhilfe-Ausbildung, zunächst die theoretischen. Seit Anfang Sommer läuft die praktische Phase. Sie umfasst ein stationäres Praktikum in Pflegeheimen von etwa drei Wochen sowie ein mobiles Praktikum von etwa fünf Wochen.
Die Organisation dieser Praktika erfolgt individuell je nach Wohnort der Teilnehmenden. Nach erfolgreichem Abschluss der Praktika endet die Ausbildung mit einer mündlichen Abschlussprüfung Anfang September.
Heimhelfer und Heimhelferinnen unterstützen hilfs- und pflegebedürftige Personen aller Altersstufen sowie Menschen mit Behinderungen im Haushalt und bei Aktivitäten des täglichen Lebens. Zu ihren Aufgaben zählen beispielsweise die Hilfe bei der Körperpflege und im Haushalt, das Erledigen von Einkäufen, das Überwachen der Medikamenteneinnahme oder das Zubereiten einfacher Mahlzeiten.
Die Einsatzgebiete reichen von mobiler Pflege vor Ort bis hin zur Arbeit in Tageszentren oder Pflegeheimen.
Nach Abschluss der Ausbildung haben Heimhilfen die Möglichkeit, weiterführende Ausbildungen zu absolvieren, um sich beispielsweise zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz oder Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:in ausbilden zu lassen.
Gefördert: Die Ausbildungskosten für die Teilnehmenden werden von den Fördergebern (erneut Stadt Wien und Land Niederösterreich) übernommen. Darüber hinaus erhalten die am Kurs Teilnehmenden während der Ausbildungszeit weiterhin Zahlungen aus der Grundversorgung. Es wird auch versucht, die Fahrtkosten teilweise zu erstatten.
Detaillierte Informationen hier.
Vertriebenenstatus als Voraussetzung
Um an dem Heimhilfe-Lehrgang teilnehmen zu können, müssen ukrainische Staatsbürger den Vertriebenenstatus besitzen und einen Wohnsitz in Niederösterreich oder Wien haben.
Für Personen aus Wien gilt zusätzlich, dass sie Grundversorgungsleistungen beziehen müssen. Außerdem müssen Heimhilfen körperlich belastbar sein und sich im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befinden. Ein Deutsch-Sprachniveau von A2 sowie ein einwandfreier Strafregisterauszug sind ebenso erforderlich.
Neuer Kurs für Wirtschaftsaffine
Erfahrungen im Gesundheits- bzw. im Pflegebereich sind von Vorteil, aber keine explizite Voraussetzung für die Kursteilnahme.
Apropos: Da viele Teilnehmende eine Top-Ausbildung im Bereich Wirtschaft vorweisen können, möchte der Verein "tralalobe" im kommenden Jahr einen maßgeschneiderten Buchhaltungskurs anbieten: "Dafür hätten wir schon mehr als 100 Interessenten."