Chronik/Österreich

Handfester Streit: Salzburger SPÖ-Hoffnung Forcher tritt zurück

Walter Steidl wollte sich in Ruhe um seine Nachfolge kümmern. Am Mittwoch ist dem Salzburger SPÖ-Chef einer der aussichtsreichsten Kandidaten dafür abhandengekommen. Gewerkschafter Gerald Forcher hat ihm seinen Rücktritt aus dem Landtag angeboten, Steidl hat angenommen. Hintergrund dürfte ein heftiger Streit auf einer Gewerkschaftstagung im Burgenland gewesen sein.

Steidl hielt sich über die Hintergründe bedeckt, sagte aber im Gespräch mit dem KURIER: „Es hat eine Kurzschlusshandlung gegeben, die in ihrer Tragweite verheerend ist.“ Laut Salzburger Nachrichten soll Forcher einem seiner Mitarbeiter ein iPad über den Kopf „gezogen“ haben. Forcher war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

In den SN bestätigte er den Streit und einen Vorfall mit seinem iPad, der sei aber bei weitem nicht so heftig gewesen und bereits ausgeräumt, meinte Forcher. Sein Dienstverhältnis als Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA-djp in Salzburg ist aber bereits aufgelöst und endet mit Ende Juli. Der 42-Jährige saß seit eineinhalb Jahren im Landtag und war seit 2012 Geschäftsführer der GPA-djp.

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Drei Kandidaten bleiben

Vor allem in jüngerer Vergangenheit profilierte er sich mit klassischen Arbeitnehmer-Themen und war einer der angriffigsten Abgeordneten gegenüber der ÖVP. Forcher galt als Verbinder zur FPÖ. Das wurde auch in der Reaktion von FPÖ-Chefin Marlene Svazek deutlich. „Ich bedanke mich für die stets aufrichtige Gesprächshaltung gegenüber der FPÖ“, teilte sie per Aussendung mit.

Durch Forchers Rücktritt engt sich das Kandidatenfeld für die Nachfolge von Steidl weiter ein. Die Entscheidung dürfte zwischen AK-Präsident Peter Eder, Bischofshofens Bürgermeister Hansjörg Obinger und Gewerkschafter Thom Kinberger fallen. Der 62-jährige Steidl möchte seine Nachfolge bis zum Herbst regeln und sich dann zurückziehen. Matthias Nagl