Chronik/Österreich

Grünen-Klubchefin Maurer von Corona-Maßnahmengegner attackiert

Die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, wurde Donnerstagabend von einem Mann attackiert: Dabei soll es sich um einen Gegner der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung handeln.

Wie ein Sprecher Maurers schilderte, soll der Verdächtige die Klubobfrau zunächst angesprochen, sie dann aber angegriffen und ein Glas in ihr Gesicht geschlagen haben. Maurer wurde nicht verletzt.

Die Polizei war sofort zur Stelle und nahm den Angreifer in der Nähe des Gastgartens, in dem sich der Zwischenfall ereignet hatte, vorläufig fest. Die Exekutive ermittelt wegen versuchter Körperverletzung, die Einvernahme lief am Donnerstagabend noch, teilte die Landespolizeidrektion Wien mit, ebenso staatspolizeiliche Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat. Laut Polizei handle es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 26-jährigen Österreicher.

"Feiger Angriff"

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den "feigen Angriff" auf Twitter: "Gewalt kann und darf niemals ein Mittel in der politischen Auseinandersetzung sein. Ich bin froh, dass Sigi Maurer diesen Vorfall unbeschadet überstanden hat und danke den Beamtinnen und Beamten für ihr rasches Eingreifen. Jetzt ist die Justiz am Zug."

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Empört zeigte sich auch Grünen-Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler. "Meine Parteikollegin und geschätzte Freundin Sigi Maurer wurde heute Opfer eines tätlichen Angriffs", schrieb er via Social Media: "Feige Gewalttaten wie diese verurteile ich aufs Schärfste und sollen in unserer Demokratie keinen Platz haben."

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stellten sich ebenfalls hinter die Klubobfrau der Grünen.

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Die Attacke ist nicht die erste öffentlich bekannt gewordene Gewalterfahrung Maurers in ihrer politischen Laufbahn. 2018 erhielt sie via Facebook obszöne Nachrichten, machte dies publik und wurde daraufhin von einem als "Bierwirt" bekannten wegen Mann wegen übler Nachrede verklagt. Erst 2021 wurde sie rechtskräftig freigesprochen. Sie sprach damals von einem Präzedenzfall, der eine öffentliche Debatte über "Hass im Netz" angestoßen habe.

Personenschutz -  wie einige andere Spitzenpolitiker - hatte die Klubchefin keinen.

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