Getötete 81-Jährige in Salzburg: U-Haft über Verdächtigen verhängt
In Salzburg ist am Sonntag wegen des dringenden Mordverdachts die Untersuchungshaft über jenen 61-jährigen Pensionisten verhängt worden, der Ende August 2020 im Salzburger Stadtteil Maxglan eine 81-jährige Frau getötet haben soll. Wie Gerichtssprecher Peter Egger zur APA sagte, habe sich der Beschuldigte bei seiner Einvernahme vor der zuständigen Haftrichterin weiterhin nicht geständig gezeigt. Der Mann habe aber auf Rechtsmittel gegen die Verhängung der U-Haft verzichtet.
„In 14 Tagen findet nun erneut eine Haftprüfung statt“, erklärte Egger. Der Verdächtige war am vergangenen Donnerstag mehr als ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod der Pensionistin an seinem neuen Wohnort in Wiener Neustadt festgenommen worden. Der Mann lebte aber von 2006 bis Anfang August in dem selben Wohnblock wie das Opfer.
DNA-Treffer
Auf die Spur des 61-Jährigen kamen die Ermittler, nachdem der bekannte Kriminalpsychologe Thomas Müller zunächst den Kreis der potenziellen Täter eingrenzte und die Staatsanwaltschaft Salzburg zu einer eher seltenen Maßnahme griff: Sie beantragte bei Gericht eine DNA-Reihenuntersuchung, die schließlich bei allen 37 alleinstehenden Männern aus dem Wohnblock mit seinen 96 Kleinstwohnungen durchgeführt wurde. Der Kriminalpsychologe war zur Einschätzung gekommen, den Täter nicht zwingend im persönlichen, aber doch im örtlichen Umfeld des Opfers zu suchen.
Am Donnerstag wurde die Polizei dann von der Gerichtsmedizin telefonisch von einem Treffer informiert. 13 DNA-Abriebe vom Tatort, die etwa unter den Fingernägeln der Toten entdeckt worden waren, konnten dem Verdächtigen zugeordnet werden. Der Mann wurde noch am selben Tag festgenommen. Der frühere Handwerker ist nicht vorbestraft. Er streitet laut Polizei jeglichen Zusammenhang mit der Tat ab. Ihm zufolge kannte er das spätere Opfer nur vom Sehen und war nie bei der Frau in der Wohnung gewesen.
Die Pensionistin war am 30. August 2020 vormittags tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Ein Bekannter hatte Nachschau in dem Wohnblock gehalten, weil er die 81-Jährige nicht mehr erreichen konnte. Der Mann und seine Frau hatten sich manchmal um das Opfer gekümmert und hatten darum einen Wohnungsschlüssel. Der Bekannte fand die Frau in eine Stoffbahn eingewickelt auf. Die in Tote wies insgesamt 28 Stichverletzungen auf, eine Obduktion ergab, dass die Frau verblutet war. Bei ihr wurden zahlreiche Abwehrverletzungen festgestellt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die 81-Jährige am 27. August 2020 getötet wurde. Als Tatwaffe gilt ein Messer, die Waffe konnte aber bisher noch nicht gefunden werden.