Gemeinschaften für mehr Unabhängigkeit bei der Energie
Von Petra Stacher
Teurer Treibstoff, teures Gas, teurer Strom: Viele Bereiche sind davon betroffen, einer davon ist die Landwirtschaft. Oberösterreichs Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) hofft nun auf mehr Unabhängigkeit durch Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG).
Konkret handelt es sich dabei um freiwillige Zusammenschlüsse, die Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen und gemeinsam verbrauchen. Nicht jeder muss dafür Erzeuger sein: Hat etwa der Nachbar eine Fotovoltaik-Anlage, hat dieser durch eine EEG das Privileg, seinen überschüssigen Strom an andere Mitglieder der EEG zu verkaufen und muss ihn nicht (wie bisher) ins allgemeine Stromnetz einspeisen. Ermöglicht wird das durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz des Bundes.
Große Dachflächen
Langer-Weninger sieht darin Potenzial. „Bäuerliche Betriebe und Gemeinden haben oft große Dachflächen, die für Fotovoltaik genutzt werden können“, sagt sie. Diese werden Erwartungen zufolge den größten Teil der EEG ausmachen. „Ich erwarte mir hier einen großen Schub.“ Nur so könne gewährleistet werden, dass „die Energie für die Region auch aus der Region kommt“.
Auch Norman Eichinger, Direktor des Raiffeisenverbandes OÖ, der als Partner der EEG auftritt, hofft auf einen Schneeballeffekt, um die Energiewende zu meistern.
Ein Manko gebe es jedoch noch: Denn vor allem landwirtschaftliche Betriebe befinden sich meist nicht in den Zentren der Städte und Gemeinden. "Wir brauchen dazu auch den entsprechenden Leitungsausbau, der von den Netzbetreibern rasch vorangetrieben werden muss", so Langer-Weninger. Es werde deshalb "Maßnahmen Hand in Hand" brauchen.