Chronik/Österreich

Fünffachmord: Talentierter Eishockey-Goalie unter den Opfern

Unter den Opfern des Fünffachmordes in Kitzbühel befindet sich auch der Eishockey-Torwart Florian J. Der 24-jährige spielte 2018 für die Black Wings Linz. Zuletzt stand er bei den Adlern Kitzbühel unter Vertrag.

Alle Inhalte anzeigen

Bei den Kitzbüheler Adlern ist der Schock groß. Vereinssekretärin Kathrin, die "Mutti des Vereins" zeigte sich im Gespräch mit dem KURIER erschüttert: "Das ist ein Riesenschock für uns."

Alle Inhalte anzeigen

"Ruhiger und bescheidener Bursche"

Der 24-Jährige war erst im August zum Verein gestoßen. "Er hat sich sofort bestens integriert. Florian war ein ruhiger und bescheidener Bursche", sagt Michael Widmoser, sportlicher Leiter der Adler. Beim Heimspiel am Vorabend der Tat, dem ersten Meisterschaftseinsatz für die Kitzbüheler, wurde J. aufgrund seiner hervorragenden Leistung zum "Man of the Match“ gewählt, heißt es in einer Stellungnahme der Adler.

Alle Inhalte anzeigen

"Die Spieler und der ganze Verein sind geschockt", sagt Widmoser. Das Team werde nun vom Kriseninterventionsteam betreut. Bereits am Samstag stünde das nächste Spiel für die Mannschaft an. "Wir werden schauen, ob wird das vielleicht verlegen können", so der Kitzbüheler.

Auch Linzer sind bestürzt

J. dürfte der Freund jener 19-Jährigen gewesen sein, die samt Familie bei der brutalen Bluttat im Nobel-Skiort Kitzbühel ermordet wurde. Der 25-jährige, mutmaßlich Täter, dürfte aus Eifersucht am Sonntag, 6 Uhr Früh, an der Haustür der Familie geklingelt und danach mit einer Pistole fünf Menschen erschossen haben. Er stellte sich selbst der Polizei.

Auch die Black Wings Linz, bei denen J. 2018 im Einsatz war, drückte via Aussendung ihre Bestürzung aus. "Die Linzer trauern um einen jahrelangen Wegbegleiter", heißt es. Man verliere "nicht nur einen Torhüter und Sportler, der uns viele Jahre begleitet hat, sondern vor allem einen großartigen Menschen und Freund“, sagt Black-Wings-Manager Christian Perthaler. Für die Linzer absolvierte J. 21 Spiele.

Indes wurde Montagmittag die U-Haft über den 25-jährigen Verdächtigen verhängt. Dies sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr der APA. In zwei Wochen wird es, wie vorgesehen, erneut eine Haftprüfung geben.

Beim Verdacht des Mordes brauche es keine Haftgründe. In derartigen Fällen sei obligatorisch die U-Haft zu verhängen, so Mayr.