Chronik/Österreich

Eislaufen nur mit "Corona-Piepserl"

Die Ankündigung, dass der Wiener Eistraum am Rathausplatz trotz Corona stattfinden wird, sorgte Anfang Dezember für Kritik in sozialen Medien. „Wie will man die Einhaltung des Abstandes kontrollieren?“, wurde skeptisch in die Runde geworfen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) präsentierte am Montagvormittag eine innovative Lösung: Den Community-Distance-Marker.

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Er selbst trug das kleine, pagerartige Ding bei dem Pressetermin um den Hals. „Für alle, die keinen Urlaub machen können und keinen Zweitwohnsitz im Grünen haben, ist es essenziell, sich bewegen zu können“, sagte er. Der Eistraum sei vor allem eine Sportstätte. Und dank der innovativen Technik sei es möglich, das Eis für die Menschen zu eröffnen – trotz der herausfordernden Umstände.

Welche Regeln beim Eistraum eingehalten werden müssen und wie der neue „Distance Marker“ (der Abstand-Markierer) funktioniert, weiß der KURIER:

1.200 statt 2.400 Menschen auf dem Eis

Der 26. Eistraum findet vom 24. Dezember bis 28. Februar 2021 statt. Das Eis ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Am 24. Dezember schließt der Platz um 18 Uhr, am 31. Dezember bleibt er zu.

1.200 Menschen sind auf der Fläche zugelassen. Online-Einsicht darüber, ob noch Plätze frei sind (wie das bei den Freibädern im Sommer der Fall war) gibt es keine – weil sich die Personenanzahl so schnell ändere, heißt es. Wer nicht vor Ort warten will, kann etwa die eingerichtete Hotline unter der Nummer 01/4090040 anrufen.

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Maskenpflicht nur auf der Holzfläche

Die Maskenpflicht gilt nur auf den Flächen rund um das Eis. Auf dem Eis müssen Besucher keine Maske tragen. Platzwarte kontrollieren die Einhaltung der Hausordnung.

„Piepserl“ hilft beim Abstandhalten

Nach dem Kauf des Tickets an der Kasse (Erwachsene 8 Euro; Kinder 5,50 Euro) oder an einem Automaten, muss sich jeder Besucher mit Name und Telefonnummer an einen der vier Registrierungsschalter melden. Mitarbeiter nehmen die Daten auf und händigen den sogenannten Community-Distance-Marker aus.

Der Distance-Marker leuchtet, wenn sich Menschen aus fremden Haushalten zu nahe kommen. Wird der Mindestabstand von zwei Metern länger als zwei Sekunden nicht eingehalten, fängt der Marker an zu piepsen und zu vibrieren. Familien oder Menschen, die in einem Haushalt wohnen, können sich gemeinsam registrieren lassen, so wird die Alarmfunktion innerhalb dieses Kreises stummgeschaltet. Die Kaution für den Marker beträgt 10 Euro. Sie wird nach Rückgabe rückerstattet.

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Contact-Tracing auf dem Eis

Wenn ein Besucher innerhalb des Geländes länger als 7,5 Minuten und in einer geringeren Distanz als zwei Meter Kontakt zu einer haushaltsfremden Person hat, wird diese Begegnung auf dem Community-Marker aufgezeichnet.

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Dieser Kontakt wird dann für 28 Tage gespeichert. Die Daten werden allerdings nicht für statistische Zwecke, sondern ausschließlich für ein mögliches Contact Tracing der Behörde verwendet, heißt es.

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Wurde ein Besucher des Eistraums positiv auf Corona getestet, informiert die Behörde den Wiener Eistraum. Der wiederum kann so rückverfolgen, welche Personen sich in der Nähe der infizierten Person aufgehalten haben und diese dann auch informieren.

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Keine Imbissstände

Das Pausemachen wird etwas trister, als es die Besucher gewöhnt sind: Diesmal gibt es keine Almhütte, keine Eisstockschießbahn und keine Imbissstände. Nur Automaten mit warmen und kalten Getränken sollen aufgestellt werden. Außerdem wird es keine Gratis-Übungsfläche für Kinder geben. Dafür sollen weiterhin Kindergärten, Horte und Schulen aus Wien kostenlos und nach Voranmeldung, am Eistraum teilnehmen dürfen.