Chronik/Österreich

Einweisung in Anstalt nach versuchtem Mord in Grazer Supermarkt

Ein 35-Jähriger hat sich am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht wegen versuchten Mordes verantworten müssen. Der Mann hatte im November des Vorjahres in einem Supermarkt in Graz ohne ersichtlichen Grund mit einer abgebrochenen Bierflasche auf eine Kundin eingestochen und sie schwer am Hals und im Kopfbereich verletzt. Der Sachverständige diagnostizierte bei dem Kroaten eine paranoide Schizophrenie. Er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Es war am 8. November 2021, als der 35-Jährige in der Feinkostabteilung des Supermarkts die Kundin, die er nicht einmal kannte, zu Boden riss und auf sie einstach. Nur wenige Zentimeter sowie ihr Schal und die Winterjacke haben die Frau wohl vor dem Tod bewahrt. Außerdem waren Mitarbeiterinnen des Supermarkt mutig eingeschritten und hatten Schlimmeres verhindert.

Tat auf Video

Die Szenen sind auf einem Video zu sehen, das keinen Zweifel daran ließ, dass es der Kroate war, der zustach. Auf der Anklagebank saß er allerdings als "Betroffener", weil er den versuchten Mord im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit begangen hatte. Stimmen hätten ihm gesagt, dass er die Frau erstechen muss.

Nach rund einer Stunde war die Sachlage bei Gericht so klar, dass sich die Geschworenen schon zur Beratung zurückzogen und auch diese dauerte nicht lange: Sie entschieden einstimmig auf versuchten Mord. Der Mann wurde in eine Anstalt eingewiesen, wo er zum Schutz der Gesellschaft wohl bis zu einer Heilung bleiben wird.