Chronik/Österreich

29-Jähriger wegen Doppelmordes in Graz vor Gericht

Ein 29-jähriger Oberösterreicher aus dem Bezirk Steyr-Land soll im vegangenen April 20 Mal auf eine 39-Jährige Frau eingestochen haben. Im Anschluss setzte er sich in sein Auto und verursachte in suizidaler Absicht einen schweren Autounfall, bei dem ein 31-Jähriger ums Leben kam.

Am Freitag muss sich der 29-Jährige wegen Doppelmordes am Landesgericht Graz vor einem Geschworenensenat verantworten. Ihm drohen 10 Jahre bis lebenslange Haft. Der Mann soll unter psychischen Störungen gelitten haben. Ein Sachverständige sprach sich für eine Einweisung in ein forensisch therapeutisches Zentrum aus.

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Am 22. April hatte ein Mann nach Hilfeschreien seine blutüberströmte Nachbarin in ihrer Wohnung in der Ekkehard-Hauer-Siedlung im Bezirk Wetzelsdorf gefunden. Die Einsatzkräfte konnten trotz Wiederbelebungsmaßnahmen nur noch den Tod der 39-Jährigen feststellen. 

Nach Bluttat geflüchtet

Einen Verdächtigen hatten die Ermittler schnell identifiziert. Der Lebensgefährte der Frau, ein 28-jähriger Oberösterreicher aus dem Bezirk Steyr, stach 20 Mal auf die Frau ein und flüchtete danach mit dem Auto.

Auf der Flucht steuerte der mutmaßliche Täter auf die Gegenfahrbahn. Dort kam es zum Frontalcrash mit einem unbeteiligten Fahrzeug, dessen 31-jähriger Lenker starb dabei.

Laut einem Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft dürfte der Verdächtige  sein Auto in suizidaler Absicht auf die andere Fahrbahn gelenkt haben. Das hat auch die Spurenlage ergeben. Der Flüchtige überlebte den Zusammenstoß – allerdings mit schweren Verletzungen. Er musste in künstlichen Tiefschlaf versetzt und im LKH Graz notoperiert werden.