Chronik/Österreich

Der Regen macht nur kurz Pause: Die Landwirtschaft atmet auf

Geht es nach Sonnenhungrigen, würde es am besten nie regnen. Die Landwirtschaft dürstet hingegen angesichts ausgedörrter Felder vor allem in Nieder- und Oberösterreich nach Regen. Der fiel von Montag auf Dienstag in den am stärksten betroffenen Regionen. „Im Wald- und Mostviertel hat es um die 20 Liter geregnet, im Weinviertel 10 bis 15 Liter“, sagt Florian Pfurtscheller vom Wetterdienst Ubimet.

„Wir freuen uns über den Regen. Das beruhigt die Gemüter etwas. Aber es müsste länger nasskalt bleiben, damit die Larven von Schädlingen absterben“, sagt Eva Lechner von der nö. Landwirtschaftskammer.

Am heutigen Feiertag und dem darauffolgenden Donnerstag kommt aber erst mal wieder die Fraktion Schönwetter auf ihre Kosten. „Am 1. Mai wird es im Großteil von Österreich wechselhaft bewölkt und überwiegend trocken sein. Die Temperaturen erreichen um die 20 Grad. Am nächsten Tag geht es ähnlich weiter“, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Die zeigte am Dienstag in einer vorläufigen Bilanz zum Wetter im April auf, dass der bereits das dreizehnte Monat in Folge mit im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt zu warmen Temperaturen war – ein neuer Rekord. Die Niederschläge waren vor allem im Osten weit unter Durchschnitt.

Alle Inhalte anzeigen

Davon abgesehen bot der April, was man sich sprichwörtlich von ihm erwartet: nämlich, dass er macht, was er will.

Innerhalb kurzer Zeit gab es sowohl sommerliches als auch winterliches Wetter. Die höchste Temperatur wurde am 25. April in Wieselburg und Waidhofen/Ybbs (beide NÖ) mit 28,5 Grad gemessen. Nur wenige Tage später schneite es in Österreich bis in viele Täler hinab.

Kein Sommer in Sicht

Und auch am kommenden Wochenende ist wieder mit Schnee zu rechnen. Ab Freitag erreicht zunächst eine Kaltfront Österreich, die Regen mit sich bringt. „Von Samstag auf Sonntag kann es in den Nordalpen bis auf 500 Meter schneien“, sagt Ubimet-Meteorologe Pfurtscheller. Die Temperaturen kommen am Wochenende nicht über zehn Grad hinaus.

Danach geht es unbeständig weiter. „Für kommende Woche ist kein stabiles Hochdruckwetter in Sicht“, erklärt Pfurtscheller. Eine längere Trockenperiode dürfte es bis Mitte Mai nicht geben. Dann warten die berüchtigten Eisheiligen. Ob die ihrem Namen gerecht werden, kann allerdings noch nicht seriös prognostiziert werden.