Crystal Meth hergestellt: Verdächtiger aus FPÖ ausgeschlossen
Plötzlich ging es doch ganz schnell: Da saß ein Grazer bereits seit zwei Wochen in Untersuchungshaft - und Ende vergangener Woche wurde er per "Notverordnung" aus der Partei ausgeschlossen, der er seit Langem angehörte, der FPÖ.
Der Vorwurf gegen den Verdächtigen wiegt schwer: Er soll Drogen in einer Wohnung in der Landeshauptstadt hergestellt haben, bei einer Durchsuchung fanden die Ermittler entsprechende Hinweise auf Crystal Meth.
Wie Der Standard berichtet, soll der Mann im Haus seines Bruders gewohnt haben - einem aktiven und bekannten Politiker der FPÖ in der Steiermark. Die synthetischen Drogen dürften aber anderswo produziert und gelagert worden sein.
Die Staatsanwaltschaft Graz bestätigt derzeit aber weder die - frühere - Verbindung des Verdächtigen zur FPÖ noch zu einer Burschenschaft, der er laut Medienberichten ebenfalls angehört haben soll. Der Grazer wird aber noch einige Zeit länger in U-Haft verbringen, bei der Haftprüfungsverhandlung am Montag wurde sie wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr um weitere vier Wochen verlängert.
Der Verdächtige soll zudem bereits 2021 wegen mutmaßlicher Drogendelikte belangt worden sein.
Kein Zusammenhang mit Finanzkrimi
Eines wurde seitens der Justiz aber vorerst ausgeschlossen: Es gebe keinen Zusammenhang mit der Finanzaffäre der Grazer FPÖ, bei der es um mutmaßlich veruntreute Klubfördergelder geht: Im Oktober 2021 trat in Folge dessen unter anderem Mario Eustacchio, bis September 2021 FPÖ-Vizebürgermeister von Graz, von allen politischen Ämtern zurück.
Seither wird gegen mehrere Verdächtige ermittelt, unter anderem auch gegen den FPÖ-Landesparteiobmann und Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek. Alle bestreiten die Vorwürfe vehement, es gilt die Unschuldsvermutung.