Chronik/Österreich

Coronajahr 2020: Weniger Verkehr, weniger Unfälle, weniger Tote

Im Pandemiejahr 2020 war das Verkehrsaufkommen deutlich geringer - und damit auch die Zahl der Unfälle sowie der Toten und Verletzten auf Österreichs Straßen, so die Statistik Austria am Mittwoch. 38.074 Personen verletzten sich im Vorjahr, das sind 16 Prozent weniger als 2019 (45.556 Personen). 344 haben ihr Leben verloren, in den Jahren davor lag die Zahl der Verkehrstoten jeweils über 400.

"Im Corona-Jahr 2020 sind jeden Tag im Durchschnitt 21 Menschen weniger auf Österreichs Straßen verletzt oder getötet worden als 2019", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Deutlich gestiegen ist allerdings die Anzahl der verunglückten Radfahrer.

Lockdowns zeigten Wirkung

Die Zahl der Verunglückten sank insbesondere während der "harten" Lockdowns deutlich: So ging zwischen 16. März und 26. April 2020 die Zahl der Verletzten und Getöteten im Vergleich zum Durchschnittswert der vergangenen drei Jahre um 61 Prozent zurück, zwischen 16. November und 6. Dezember 2020 verringerte sich die Zahl der Verunglückten um 47 Prozent.

Auch während der Lockdowns "light" reduzierte sich die Zahl der Verunglückten um etwa 30 Prozent. Im Gegensatz dazu kam es im August und September mit einem Plus von sechs Prozent zu einem Anstieg der Verletzten und Getöteten im Vergleich zum Durchschnittswert 2017 bis 2019.

Erstmals weniger als 400 Verkehrstote

Mit 344 verringerte sich die Zahl der Verkehrstoten um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag erstmals deutlich unter 400. Trotzdem starben mehr Personen aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit als in den Vorjahren. 110 Menschen kostete dies ihr Leben (2019: 103, 2018: 98 Personen). Das entspricht 32 Prozent aller Verkehrstoten.

139 Personen starben bei Alleinunfällen auf Österreichs Straßen. Das heißt, bei 40 Prozent aller tödlich Verunglückten waren keine weiteren Verkehrsteilnehmer am Unfall beteiligt. Dieser Anteil nahm generell zu, nämlich um fünf Prozentpunkte auf 36 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit knapp 30 Jahren.

Während sich der Pkw-Anteil bei den Alleinunfällen auf 29 Prozent halbierte, verdreifachte sich der Anteil der Fahrräder von elf auf 39 Prozent. Damit sind sie in dieser Kategorie erstmals die dominierende Verkehrsart.

Und noch nie gab es so viele verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer wie 2020. Während durchschnittlich pro Tag 16 Pkw-Insassen und drei Fußgänger weniger als 2019 verunglückten, gab es ein Plus bei den Radlern um 14 Prozent. Das sind pro Tag drei Verletzte mehr.