Corona: Infektionsherd Apres-Ski
Das seit Ischgl ohnehin verrufene Apres Ski scheint auch in der Omikron-Welle ein wesentlicher Treiber des Corona-Infektionsgeschehens. Wie die Vertreterin der AGES in der jüngsten Sitzung der Ampel-Kommission bekannt gab, sind 70 bis 80 Prozent der Fälle aus dem Sektor Freizeit dem Apres Ski zuzuordnen. Als weiteres Problem stellt sich dar, dass die aus Salzburg und Tirol abreisenden Touristen das Virus quer durch das Land verteilen.
Dem - der APA vorliegenden - internen Protokoll der Sitzung ist zu entnehmen, dass laut AGES "auffällig viele Cluster und hier Cluster großen Ausmaßes" im Bereich von Apres-Ski identifiziert worden seien. Dies umfasst auch Personen mit Wohnsitz in Wien, die im Anschluss an Skifahr-Aktivitäten in anderen Bundesländern im Wohnbundesland als Fälle identifiziert wurden.
Gemäß Clusteranalyse sind die Ansteckungen überwiegend nicht im Zuge des Transports (also der Gondel) oder der Sportausübung (dem Skifahren), sondern direkt im Setting Apres Ski passiert. Eingeschränkt wird, dass die Nachvollziehbarkeit von Ansteckungen z. B. im Zuge von Gondelfahrten sehr eingeschränkt sei.
Dass es in dem Bereich ein Problem gibt, wird auch in Bundesländern mit Ski-Tourismus nicht geleugnet. Der Vertreter aus Vorarlberg merkte an, dass das primäre Problem im Bereich Hüttenwesen und Apres Ski zu verorten sei.
Gehofft wird, dass durch den im Jänner stark nachlassenden Tourismus auch die Fallzahlen entsprechend zurückgehen werden. Nach Informationen der AGES haben nämlich zahlreiche Cluster über ganz Österreich hinweg ihren Ursprung in Salzburg und/oder Tirol. Die lokalen Behörden wollen nicht schuld sein. Der Ampel-Vertreter aus Tirol replizierte nämlich, dass Touristinnen und Touristen fallweise unmittelbar nach positivem Test abgereist sind, um einer Quarantäne vor Ort zu entgehen.
Doch nicht nur der Tourismus macht Probleme. Fälle wurden in fast allen Bundesländern auch in Altenheimen entdeckt und Wien nannte Cluster in zwei künstlerischen Veranstaltungsorten auffällig.