Chronik/Österreich

Eine Tote bei Großbrand in Innsbrucker Studentenheim

Samstagmittag steigen gegen 12.30 Uhr immer noch Rauchschwaden aus einer Wohnung im ersten Stock eines Mehrparteienhauses in der Innsbrucker Defregger Straße. Eine Stunde zuvor war die Feuerwehr hierher zu einem Großbrand ausgerückt. "Das Feuer hat sich über den Holzbalkon im Innenhof bis zu Dach ausgebreitet", berichtet Einsatzleiter Marcus Wimmer. In der Wohnung, in der das Feuer ausbrach, kam eine 84-jährige Pensionistin in den Flammen ums Leben.

Das Haus gehört einer Studentenverbindung, die das Gebäude als Wohnheim nutzt. In mehreren WGs stehen 28 Zimmer zur Verfügung. Die alte Frau soll schon vor dem Ankauf in dem Altbau gewohnt haben.

In diesem spielten sich Samstag dramatische Szenen ab. "Eine schwer verletzte Frau haben wir aus dem Stiegenhaus gerettet", erzählt Wimmer. Ein großes Ärzteteam an der Innsbrucker Uni-Klinik kämpfte am Nachmittag um das Leben der Frau. "Sie ist im OP und befindet sich in akuter Lebensgefahr", teilte Johannes Schwamberger, Sprecher der Tirol Kliniken mit. Wie sie die Brandverletzungen erlitten hat, stand zunächst noch nicht fest.

Es hat jedenfalls auch im Stiegenhaus gebrannt, wodurch der Fluchtweg für die Hausbewohner abgeschnitten war. Ob es sich bei der Schwerverletzten um eine Studentin handelt, konnte die Polizei zunächst noch nicht klären.

Andere Hausbewohner hatten mehr Glück. "Ein Freund von mir wurde mit der Drehleiter aus dem dritten Stock gerettet", erzählt Kristof. Der deutsche Germanistikstudent lebt in einem Stöcklgebäude im Innenhof das Hauses, das ebenfalls zum Wohnheim gehört. "Ich hatte Nachtdienst und habe deshalb geschlafen. Um 11 Uhr hat mich mein Mitbewohner geweckt. Die Balkone im Innenhof haben alle gebrannt. Wir sind schnell nach draußen gelaufen", berichtet der 24-Jährige.

Insgesamt mussten vier Personen mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Drei von ihnen wurden von der Feuerwehr unter Atemschutz aus dem Stiegenhaus gerettet. Was den Brand ausgelöst hat, konnte der Ermittler des LKA am Samstagabend noch nicht sagen.