Halbjahresbilanz: 130 Todesopfer bei Verkehrsunfällen sind Tiefststand
Die Zahl der Verkehrstoten liegt im ersten Halbjahr 2024 mit 130 Menschen auf dem Rekordtiefstand seit der Einführung der Verkehrsstatistik im Jahr 1961.
Wie der Verkehrsclub VCÖ in Berufung auf eine Statistik des Innenministerium informierte, nahm in keinem einzigen Bundesland die Zahl der Opfer zu. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 1972 gab es auf den heimischen Straßen 2.984 getötete Personen, obwohl deutlich weniger Autos unterwegs waren.
Die meisten Verkehrstoten waren mit 30 Betroffenen in Niederösterreich zu beklagen. Die zweithöchste Anzahl an Todesopfern forderte der Straßenverkehr in der Steiermark mit 25, vor Oberösterreich mit 24, dem Land Salzburg mit 14 und Tirol mit elf.
In Kärnten kamen neun Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, in Wien sieben, in Vorarlberg sechs und im Burgenland zwei. "Mit Ausnahme von Wien, wo die Anzahl tödlich Verunglückter gleich hoch blieb, nahm in allen Bundesländern die Zahl der Verkehrstoten ab", so der VCÖ.
"Es gibt aber nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null. Diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen. Die 130 Todesopfer sind auch Mahnung, weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen", betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky .
Was zu Unfällen führt
Hauptunfallursachen waren weiterhin Ablenkung und überhöhte Geschwindigkeit. Deshalb sei es "erfreulich, dass nun die mit 1. Juli in Kraft getretene StVO-Novelle es den Gemeinden und Städten erleichtert, Tempo 30 umzusetzen". Bei der Ablenkung sei vor allem das Bewusstsein für die Gefahren durch Handy am Steuer zu schärfen. So wie in vielen anderen EU-Staaten auch, sollte Handy am Steuer Teil des Vormerksystems werden, forderte der VCÖ.
In Österreich werden seit dem Jahr 1961 Verkehrsunfälle und dabei Verletzte sowie getötete Personen in der Verkehrsunfallstatistik systematisch und einheitlich erfasst. Die schwärzesten Jahre der Verkehrssicherheit gab es dem ÖAMTC zufolge mit einem negativen Spitzenwert von 2.948 Getöteten im Jahr 1972. Trotz einer stetigen Steigerung des Kfz-Bestands ging diese Zahl stetig zurück.
Was geholfen hat
Die deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit in den vergangenen Jahrzehnten gelang demnach vor allem durch die stetige Weiterentwicklung der passiven Sicherheit von Pkw, durch die moderne Notfallmedizin und Verbesserungen bei der Infrastruktur (z. B. Markierungen, Absicherungen). "Darüber hinaus haben auch Maßnahmen wie vorgeschriebene Kindersicherung, Gurtanlegepflicht, Blutalkoholgrenzwert, die Führerschein-Mehrphasenausbildung und diverse Kontrollmaßnahmen einen wesentlichen Beitrag geleistet", so der ÖAMTC.