Chronik/Österreich

Rettung mit Heli: E-Biker stürzten von verschneitem Forstweg ab

"Wir urteilen nicht, wir helfen allen in Not geratenen", kommentierte die Bergrettung Nesselwängle/Grän im Tiroler Tannheimertal eine Rettungsaktion am Donnerstag für zwei E-Biker am Berg. Was die beiden geliefert haben, ist aber allemal zum Kopfschütteln. Die Bilder von dem Einsatz sprechen Bände.

Die beiden Deutschen mussten mit dem Polizeihubschrauber gerettet werden, nachdem sie sich mit ihren Rädern durch den Schnee auf die - nicht bewirtschaftete - Schneetal Alm gekämpft hatten und am Rückweg in einen Graben abgestürzt waren.

"Das glaubt uns sonst keiner"

„Ich habe zu meinen Kollegen der Alpinpolizei am Boden gesagt, dass sie Fotos machen sollen. Denn sonst würde uns das keiner glauben", kommentierte „Libelle Tirol“-Pilot Hans Schlager die Rettung gegenüber der Krone. Gemeinsam mit Flugretter Peter Gasteiger wurde eine Taubergung der Winter-Biker - und ihrer Räder - durchgeführt.

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Die Deutschen (36 und 44 Jahre alt) waren in Wängle mit ihren E-Bikes auf einem verschneiten Forstwegerreichten Richtung der Alm auf 1.650 Metern gestartet. Ab einer Seehöhe von ca. 1200 Metern konnten sie laut Polizei aufgrund der Schneelage ihre Fahrräder nur noch mit der Schiebehilfe fortbewegen. 

30 Meter in Bach abgestürzt

Davon ließen sich die beiden aber nicht abhalten und erreichten um etwa 13.30 Uhr ihr Ziel. Auch am Rückweg mussten sie die E-Bikes wieder schieben. Gegen 16 Uhr rutschte das Duo bei der Überquerung eines vereisten Baches aus. Die Männer stürzten rund 30 Meter in einen Graben ab und fielen mit ihren Rädern in ein Bachbett.

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Nachdem sie sich selbst nicht mehr aus ihrer Lage befreiten konnten, setzten sie einen Notruf ab. Sie wurden von der Besatzung des Polizeihubschraubers mittels Tau geborgen und ins Tal geflogen. Dort hatten die örtliche Feuerwehr und die Bergrettung Nesselwängle/Grän schon das Flutlicht beim örtlichen Fußballplatz in Betrieb genommen, um eine sichere Landung zu gewährleisten.

3.000 Euro Einsatzkosten

"Glücklicherweise wurde niemand verletzt und die Reue war groß", berichtet die Bergrettung. Die E-Biker müssen trotz aller Reue Lehrgeld bezahlen. Wie Hubschrauber-Pilot Schlager gegenüber der Krone erklärte, kostet der etwa einstündige Flugrettungseinsatz knapp 3.000 Euro, die den Männern in Rechnung gestellt würden. 

Er zeigt sich fassungslos: „Wie kommt man nur auf die Idee, bei solchen Verhältnissen eine E-Bike-Tour zu unternehmen.“ Er fühlt sich an die Piefke-Saga erinnert: "Das könnte der fünfte Teil sein.“