Chronik/Österreich

Wie man im Stau die Nerven bewahrt

Wenn am Freitag die Osterferien beginnen, sind Staus wieder vorprogrammiert: Angesichts des frühen Ostertermins und den aktuellen Wetterverhältnissen werden speziell die Wintersportorte im Westen beliebte Reiseziele sein. Aber auch in Ostösterreich dürfte es dank zahlreicher Ausflügler und Wochenendhausbesitzer zu Verzögerungen im Verkehr kommen (Details siehe Grafik unten).

Der KURIER hat gemeinsam mit ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger elf Tipps für eine stressfreie Zeit in der Blechlawine zusammengestellt. Oberste Devise: Ruhe bewahren.

1. Quengelnde Kinder oder die grantige Oma müssen an Bord unterhalten werden: Musik, eine DVD-Station fürs Auto, ein gutes Buch, eine Zeitung oder Spiele helfen, die Stimmung an Bord während eines Staus zu heben.

2. Neutrale Gesprächsthemen suchen: Beziehungsstreits oder Standpauken zum letzten "Fleck" in Mathe am besten verschieben. Reden Sie doch lieber über die schöne Landschaft! Oder die hässliche Delle am Auto vor Ihnen.

3. Nach Möglichkeit immer im Auto bleiben und nicht Arme oder Kopf aus dem Fenster strecken - beim aktuellen Wetter sollte dies aber eh nicht allzu schwer fallen. Sollte der Stau einmal länger dauern, kann man sich durchaus auch auf der Autobahn die Füße vertreten. "Aber nur nicht zu weit vom Auto entfernen! Und unbedingt die Warnweste anziehen", rät Expertin Seidenberger.

4. Bei längerem Verkehrsstillstand sollte man grundsätzlich den Motor abstellen. Ist es draußen zu kalt, kann man ihn auch längere Zeit laufen lassen, zwischendurch aber immer wieder abstellen, rät die Expertin. Generell ist es ratsam, die Reise mit vollem Tank zu starten. Sehr wichtig: Bei stockendem Verkehr muss stets eine Rettungsgasse gebildet werden. Mehr Infos dazu hier.

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5. Werfen Sie Ihren Zeitplan ruhig über Bord! Schließlich fahren Sie ja in den Urlaub und nicht zum nächsten Geschäftstermin. Sollte es tatsächlich einige Stunden länger dauern, einfach im Hotel anrufen und sagen, dass man später kommt. "Im Stau beginnt eine neue Zeitrechnung", so Seidenberger.

6. "Stauzeit ist Entspannungszeit!", lautet die nächste These der Verkehrspsychologin. Soll heißen: Legen Sie während der Standzeit ruhig mal ein kleines Nickerchen ein - sofern sie ihre Kinder lassen.

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7. Ohne Proviant wird jeder Stau noch mehr zur Qual. Deshalb ausreichend Getränke, Essen und "Stimmungsmacher" wie Schokolade (oder Karottensticks für Gesundheitsbewusste) mitführen. Bitte auch nicht auf notwendige Medikamente oder Kindernahrung vergessen.

8. Wenn Sie alleine unterwegs sind, können Sie die Wartezeit auch mit einem Plauscherl oder einer Partie Schnapsen mit dem Staunachbarn überbrücken. Auch Tauschgeschäfte von Autotür zu Autotür (z.B. Schokolade gegen Wurstsemmel) sind möglich.

9. Die Rücksitzbank ist kein Kofferraum. Deshalb das Auto nicht zu voll räumen und, sofern vorhanden, eine Dachbox verwenden.

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10. Bei der Abfahrtszeit nach dem Biorhythmus des Fahrers/der Fahrerin richten. "Es bringt nichts, wenn man sich um 3 Uhr in der Früh aus dem Bett quält und dann im Auto nicht leistungsfähig ist", rät die Expertin.

11. Verkehrsinformationen im Radio oder am Smartphone mitverfolgen, zum Beispiel hier. Aber Achtung: Auch die Ausweichrouten sind meist verstopft. Also nicht alles glauben, was das Navi vorschlägt. Und kommen Sie ja nicht auf die Idee, auf der Autobahn zu wenden oder rückwärts zu fahren. Gute Fahrt!

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