Chronik/Österreich

Red-Bull-Jet stürzte wegen Triebwerks-problemen ab

Guido Gehrmann war leidenschaftlicher Flieger. Am Mittwoch ist der Deutsche bei einem Absturz mit einem Experimentalflugzeug in Tirol ums Leben gekommen (der KURIER hat berichtet). Die Staatsanwaltschaft ermittelt auf Hochtouren. Doch Walter Pupp vom Landeskriminalamt ist überzeugt, dass es Monate dauern könnte, bis die Unglücksursache geklärt ist.

Der 38-jährige Pilot der Maschine war Teil der „Flying Bulls“, eines privaten Kunstflugteams des Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz. Der Verunglückte war zudem Privatpilot des Milliardärs.Die Truppe sorgte am Nachmittag des Unglückstages noch für ein Spektakel über Schlitters im Zillertal, wo ein Motosport-Event stattfand. Gehrmann drehte dafür im Microjet BD5 ein paar Runden über dem Publikum. Wenig später war er tot.

Die Maschine, in der der Lufthansa-Pilot saß, gilt als kleinster Düsenjet der Welt. Gehrmann hat den Ankauf der Maschine initiiert. Gerade einmal 3,8 Meter lang erreicht sie Geschwindigkeiten an die 500 km/h. „Der Microjet ist hinsichtlich der Flugeigenschaften erstaunlich gutmütig und eigentlich einfach zu fliegen“, hat der Deutsche selbst über die BD5 gesagt.

Gehrmann war in der Luft zuhause, u.a. als Lufthansapilot: Mit 17 Jahren macht er als jüngster Deutscher einen Helikopter-Schein. Mit 23 Jahren krönt er sich zum jüngsten Drachenflug-Weltmeister. Red Bull sponsort das Talent.

Aus dieser Zeit kennt ihn der Tiroler Drachenflieger Sepp Salvenmoser: „Guido war ein netter Kerl und flugnarrisch, aber sehr besonnen.“ Die BD5 sei eine „Donnerkugel“ gewesen. „Ohne Schub fällt sie runter wie ein Stein“, so Salvenmoser. Kurz vor seinem Absturz meldete Gehrmann noch Triebwerksprobleme. Eine versuchte Notlandung ging schief. Der Minijet zerschellte bei Baumkirchen an einem Hang. Gehrmann war sofort tot.