Chronik/Österreich

Aus dem Zug gebeten: Vertrösten allein reicht nicht

Mit der Einführung des Klimatickets ist Ministerin Leonore Gewessler ein Meilenstein gelungen. Ein einheitliches, billiges Ticket für den gesamten Öffentlichen Verkehr in Österreich, daran waren ihre Vorgänger immer wieder gescheitert. Deswegen muss es ihr jetzt auch ein Anliegen sein, dass dieses Ticket hält, was es verspricht. Das sind Zugfahrten um höchstens drei Euro pro Tag, wenn sich jemand die österreichweite Version kauft.

Dann kann und darf es aber nicht sein, dass für eine Reservierung in einem Waggon ebenfalls drei Euro verlangt werden – und das nur in eine Richtung. Einem Pendler würden demnach die reservierten Sitzplätze ein Vielfaches von dem kosten, was das gesamte Klimaticket ausmacht. Oder er muss jederzeit damit rechnen, dass er nicht mitgenommen wird, weil ein Zug überfüllt ist.

Der Hinweis von den ÖBB, man könnte ja ganz einfach auf andere Zugverbindungen ausweichen, klingt ein wenig zynisch. Es macht für einen Pendler einen großen Unterschied aus, ob er mit dem schnellen Railjet zum Beispiel in 20 oder mit einem anderen Zug in 45 Minuten am Ziel ist. Und das Klimaticket gilt eben auch für den Railjet. Deswegen muss nach besseren Lösungen gesucht werden. Vertrösten allein reicht nicht.

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