Chronik/Österreich

Asylwerber und Polizisten schaufeln Schlamm

Es scheint, als würde den völlig durchnässten Hängen rund um die Katastrophenorte Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) und See im Paznauntal vorerst eine Regenpause gegönnt. Zumindest für die kommenden Tagen legen das die Wetterprognosen nahe. Die Helfer arbeiten indes weiter unter Hochdruck. Unterstützung bekamen sie am Mittwoch auch von 135 Polizisten aus Oberösterreich.

Sie sind wegen des inzwischen zu Ende gegangenen G-7-Gipfels in Bayern und der morgen in Telfs startenden Bilderbergkonferenz in Tirol. An ihrem freien Tag zwischen den beiden Veranstaltungen haben die Polizisten nun zu Schaufel und Pickel gegriffen.

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Wie berichtet, haben in der Nacht auf Montag schwere Unwetter massive Verwüstungen in Sellrain und See angerichtet. Die Schäden belaufen sich laut dem Land auf über 30 Millionen Euro.

Etwas zurückgeben

Sascha Thaler aus Innsbruck hat in einer privaten Initiative bei mehreren Flüchtlingsheimen in Tirol angefragt, ob Asylwerber die Betroffenen unterstützten möchten. "Sie wissen selber, wie es ist, wenn man alles verliert", erklärt er. Das Interesse der Asylwerber ist groß, wie Markus Zettinig, Leiter von einem der teilnehmenden Heime mitteilt: "Sie wollen helfen und etwas zurückgeben", sagt er. Anfang kommender Woche soll es losgehen. Das Land Tirol hat auf Anregung von Landeshauptmann Günther Platter unabhängig davon ebenfalls in Flüchtlingsheimen eine Anfrage auf Mithilfe gestellt.

"Spontan haben sich 50 Asylwerberinnen und Asylwerber freiwillig gemeldet und stehen für Hilfseinsätze im Sellrain- und Paznauntal bereit. Ich freue mich über diese gelebte Solidarität", erklärte Platter.

Glimpflich ist Dienstagabend die Steiermark davongekommen, wo es ebenfalls heftige Unwetter gab. Die sorgten nur kleinräumig für Überflutungen und Schäden.