Chronik/Österreich

Am Wörthersee werden die letzten “Sommertage“ genossen

Bei aktuell 17,2 Grad Wassertemperatur bietet der Sprung in den See eine angenehme Erfrischung.

Während sich die Nebelschleier gegen 10 Uhr Vormittag lichten, kann man einen Pensionisten beobachten, wie er im See seine Runden dreht. Der Holländer gehört praktisch zum Stamminventar an einem kleinen Seezugang neben dem alten Holzstüberl Schamandra.

Einer der lebenden Beweise für die Strophe des Songs „Jetzt ist Sommer“ - Egal ob man schwitzt oder friert, Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Der Senior meint dazu nur „die Routine hält mich jung.“ Anrainer bestätigen, dass der Herr oft noch im Jänner seine Runden im See dreht.

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Das Strandbad

Auch im Strandbad tummeln sich bereits ab 11 Uhr die ersten zwei Badegäste am einzigen Steg, der noch offen ist. Gäste unter Anführungszeichen – eigentlich hat das Strandbad Klagenfurt bereits seit 29. September geschlossen. Die Mitarbeiter des Bades sind bereits mit den Vorbereitungen für die kommende Saison beschäftigt. „Für uns ist nach der Saison vor der Saison,“ so Bäderchef Gerald Knes.

Ein Mann mit knallroter Haut läuft gerade entlang der Promenade. Den ersten Sprung hat er im März gewagt, sagt er. Heute ist es für ihn das letzte Mal für dieses Jahr.
Vier deutsche Studenten haben es sich währendessen auf der KAC-Brücke gemütlich gemacht. Sie sind dieses Jahr nach Klagenfurt gezogen - Psychologie im ersten Semester:„Uns gefällt es hier blendend,“ sagt einer von ihnen und hebt synchron mit seinem Kommilitonen ins Wasser ab.

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Die Gruppe ist nicht nach der Uni zum nahegelegenen See gekommen. „Eigentlich haben wir heute frei.“ Aber so ein Wetter sei doch viel zu Schade um im Studentenheim zu bleiben. Das dachte sich auch eine Jungmutter, die mit ihrem Kleinkind barfuß den Stand entlang geht. Der Kleine genießt gerade sein wahrscheinlich letztes Eis in dieser Saison.

„Leider ist es für heuer vorbei - aber der nächste Sommer kommt bestimmt,“ sagt die Mutter und zwinkert ihrem Sohn zu.

Der Ausblick

Diese für den späten Oktober weit über dem Durchschnitt liegenden Temperaturen haben wird dem Hoch „Nicola“ zu verdanken. „Eine Tiefdruckgebiet entlang der Atlantikküste drückt warme Luft aus der Sahara Richtung Österreich,“ sagt Paul Rainer von der ZAMG.