Alter Dame vor Kirche fast ein Ohr abgehackt
Sonntag, 9.45 Uhr, in Villach: Eine 80-jährige Frau ist auf dem Weg zur Heiligen Messe in der Kirche St. Josef. Wenige Schritte vor der Kirchentür packt sie plötzlich ein Mann von hinten am Kopf und schlägt mit einem Beil auf ihr linkes Ohr. Die Frau bricht blutüberströmt zusammen, der Mann geht ungerührt in Richtung Hauptplatz weiter.
Zeugen alarmieren die Polizei – und die wird bald in der Nähe der nächsten Kirche fündig: „Er hatte das Beil gut sichtbar in der hinteren Hosentasche eingesteckt, vorne noch ein Messer“, sagt Polizeikommandant Erich Londer. Es sei naheliegend, dass er bei der nächsten Kirche weitere Opfer gesucht habe.
Weitere Tat verhindert
Zur Tat habe der 24-Jährige, der türkischer Abstammung ist, wörtlich angeben, für ihn sei heute „Massakertag“, außerdem möge er keine Kirchenbesucher. Einen politischen oder religiösen Hintergrund könne man allerdings ausschließen, betont Londer: „Diese Aussagen sind nicht wirklich ernst zu nehmen. Der Mann hat offenbar eine starke psychische Störung.“ In Villach sei er wegen diverser Delikte amtsbekannt.
Die 80-Jährige wurde ins Landeskrankenhaus Villach gebracht. Zum Glück sei nicht das ganze Ohr abgetrennt gewesen, sondern nur ein Teil der Ohrmuschel, sagt Oberarzt Harald Wilfing. „Der Teil konnte wieder angenäht werden. Wir gehen davon aus, dass die Wunde ohne Komplikationen verheilen wird.“ Der Frau gehe es den Umständen entsprechend gut, sie durfte Sonntagmittag heimgehen.