Ärztekammerwahl: Alle Neune in der Standesvertretung
Von Josef Kleinrath
Nach dem Rückzug von Christoph Reisner als Präsident der NÖ Ärztekammer wurden bei der Ärztekammerwahl gestern, Samstag, in Niederösterreich, die Karten neu verteilt.
8.168 wahlberechtigte Ärzte waren aufgerufen, ihre Stimme abgeben. Es werden 53 Mandate vergeben, das Gremium setzt sich aus vier Wahlkörpern zusammen. Wer die Präsidentschaft übernehmen wird, entscheidet sich bei der konstituierenden Vollversammlung am 27. April.
Das vorläufige Ergebnis hat Veränderung gebracht. Punkt 1: Alle neun Listen, die bei der Wahl angetreten sind, haben Mandate für die Standesvertretung der Ärzte erreicht. Vier Listen davon waren erstmals zur Wahl gestanden.
Punkt 2: Es gibt eine neue Nummer 1 in der Vollversammlung. Die Liste ARGUS - Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Spitalsärzte mit Spitzenkandidat Josef Sattler konnte 14 Mandate und Platz 1 erringen und so den Anspruch auf die Präsidentschaft in der Ärztekammer NÖ untermauern.
Platz 1 verloren
Das erklärte Wahlziel verpasst hat der bisherige Spitzenreiter, Ärzteverband NÖ-Team Andreas Stippler. Mit 13 Mandaten ging das Rennen um Platz 1 knapp, aber doch verloren. Sprecher Michael Urban räumte am Samstagabend gegenüber dem KURIER ein, dass es nicht gelungen sei, stärkste Kraft zu bleiben: „Das ist zu akzeptieren.“
Prinzipiell wäre es möglich, dass die beiden stärksten Fraktionen mit ihren 27 Mandaten eine knappe Mehrheit in der Vollversammlung (53 Mandate) bilden könnten.
Punkt 3: Der vom scheidenden Ärztekammerpräsident als Wunschnachfolger genannte bisherige Vizepräsident Gerrit Loibl konnte sich mit seiner Liste „Die Unabhängigen“ nicht in Szene setzen: Er startet mit drei Mandaten ins Rennen um die Nachfolge seines Mentors. Besser abgeschnitten hat die Liste #RELOAD (Hasenhündl, Wiltos, Zeitelberger, Frühwirth) mit sieben Mandaten, fünf Mandate konnte sich die Liste „Die Niedergelassenen“ sichern. Durchaus einen Achtungserfolg konnte die Liste MFG auch in Niederösterreich einfahren: Vier Mandate.
In der künftigen Vollversammlung sind neben den Unabhängigen von Vizepräsident Gerrit Loibl zwei weitere Gruppierungen mit drei Mandaten vertreten: Die Plattform Freiwilligkeit sowie die Liste „Gemeinsame Zukunft gestalten“ von Martina Dinhobl, die es selbst nicht in die Standesvertretung geschafft hat. Die Liste „Integrative Medizin“ hat es mit einem Mandat in die Vollversammlung geschafft.