Advent in Innsbruck: Ohne Italienisch geht gar nichts
Von Christian Willim
Eine "Salsiccia con Kraut" habe er gekauft, erzählt Gianluca aus Florenz, während er in seine Wurst beißt. Verständigungsprobleme bei der Bestellung hatte der 39-Jährige keine. Am Essensstand des Weihnachtsmarkts in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße ist das Angebot auch auf Italienisch angeschrieben. "Das ist sehr angenehm", sagt der Familienvater, der mit einer großen Runde an Verwandten und Freunden angereist ist.
Rund um den 8. Dezember wird Innsbruck jedes Jahr förmlich von Italienern überrannt. Die lieben die Kombination aus Feiertagsshopping und Christkindlmarkt-Besuchen. Und Zehntausende der Nachbarn aus dem Süden haben heuer den Fenstertag für ein extra-langes Wochenende in der Tiroler Landeshauptstadt genützt. An den Marktständen gehört "Buon giorno" zum guten Umgangston. Wer von den Verkäufern nicht schon die Sprache der Gäste beherrscht, eignet sich die wichtigsten Brocken schnell an.
Zu viel Trubel
Das wissen auch viele seiner Kollegen. Etwa Innsbrucks Tourismusobmann Karl Gostner, der selbst ein Einrichtungsgeschäft betreibt: "Die Italiener fühlen sich sehr wertgeschätzt, wenn Mitarbeiter ihre Sprache sprechen. Das ist gut für den Umsatz."
Bei Handel und Tourismus haben die Kassen jedenfalls ordentlich geklingelt. Rund 200.000 Gäste sollen in den vergangenen Tagen die Innsbrucker Christkindlmärkte frequentiert haben. Der Großteil davon Italiener. "Die Beleuchtung ist wunderschön. Und das Weihnachtsgefühl ist hier viel intensiver als bei uns daheim", erklärt Gianluca aus Florenz seine Begeisterung für Innsbruck. Auch ohne Schnee.